Hashtags und Twitter – wie funktionieren sie in der Kultur?

Hashtags und Twitter sind mächtige Tools der Echtzeitkommunikation und des Austausches im Social Web. Wie funktioniert Twitter? Welche Formate machen warum Sinn? Und wie lauten die für die Museumswelt wichtigen Hashtags? Angeregt durch meine Lehrübung an der LMU zur „Digitalen Kulturvermittlung“, widme ich mich erneut Twitter. Dieses Mal von der praktischen Seite her, in Form einer Anleitung. Warum? Jetzt mit Update zu Wakelet vom 25.7.2019.

Hashtags und Twitter - wie funktionieren sie in der Kultur, im Museum?

Wie funktioniert Twitter und welche Hashtags lohnen sich im Museumskontext?

#DigKV – was ist das?

Im Seminar besprechen wir das Für und Wider von Social Media für Museen. Wir analysieren Best Practices und hinterfragen kritisch die Maßnahmen der Institutionen im Web. Das ist alles gut und schön, nur, wo bleibt da die Praxis? Schließlich sprechen wir über digitale Kommunikationsstrategien. Und wenn man darüber spricht, sollte Digitales selbstverständliches Lehrmittel sein und gewinnbringend für das Seminar eingesetzt werden, oder?

Deshalb begleite ich von Beginn an die Lehrübung mit dem Hashtag #digKV. Es kennzeichnet kontroverse Diskussionen bzw. Links zur digitalen Kulturvermittlung auf Twitter. Via Storify dokumentiere ich die Diskurse. Einige wenige Studenten mischen mit, mein Netzwerk beginnt zu unterstützen und trotzdem erwarte ich mehr. Um aber mehr erwarten zu dürfen, bedarf es einer soliden Basis, einer Erklärung, warum was wie auf Twitter funktioniert. Eine Anleitung ist gefragt.

Es tut gut, aus der Filterblase auszubrechen. Das ermöglichen mir die Studenten. Was für mich normal ist, ist für andere neu und unbekannt. Das ist nicht weiter schlimm. Schlimm wäre es, wenn ich darauf nicht einginge. Et voilà – schon landete ich bei einem meiner ersten Blogposts. Hier ging es um meinen Erstkontakt mit sowie meine Faszination für Twitter. Fazit: Einfach machen, liebe #digKV-Teilnehmer und ihr entdeckt: Es macht Spaß und inspiriert, nebenbei lässt sich Twitter strategisch einsetzen – ein Abfallprodukt? Schmarrn. Genau um die strategische Anwendung von Twitter geht es mir.

Hashtags – was können sie?

Nun, das dürfte schon angeklungen sein. Bitte lieber Stammleser, übergehe diesen Passus, alle anderen, für die Hashtags Neuland sind, lesen weiter. Ein Hashtag ist ein im Netz mit einer Raute versehener Begriff. Dieser kann natürlich sein wie #Lustwandeln oder abstrakt wie #digkv. Damit lässt sich ein Thema auf Twitter monitoren (= beobachten) und verbreiten, Gespräche werden darüber angezettelt. Gleichzeitig ist es möglich, sich über das Hashtag mit Interessierten auszutauschen und so die eigene Community aufzubauen. Ein Hashtag sollte nie allein ein Stilmittel sein, wie Angelika Schoder auf MusErMeKu in „Hashtags als Stilelement“ zurecht anmahnt. Sie geht im Artikel auf weitere Fallstricke ein, also, klarer Lesetipp!

Wann macht ein Hashtag Sinn?

Das hängt von der Zielsetzung ab. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Über das Hashtag soll:

  1. das Netzwerk ausgebaut werden
    Dafür nutze ich auf Twitter zu bestimmten Themen die relevanten Hashtags, wie #SocialMedia, #ContentMarketing, #App, #AR, #Kulturvermittlung und Co., informiere mich über den Status Quo, schalte mich in Diskussionen ein bzw. verbreite Links oder Meinungen zum Thema.
  2. Branding umgesetzt und Reputation gesteigert werden
    Punkt zwei hängt eng mit eins zusammen. Diskutiere ich zu einem bestimmten Thema, formuliere stichhaltige Meinungen und biete einen Mehrwert durch weiterführende Informationen, so baue ich meine Reputation aus. Ich brande mich als Experte zum Thema, werde gegebenenfalls zum Influencer in dem Bereich.
  3. ein Thema etabliert und diskutiert werden
    Dazu kreiere ich ein eigenes Hashtag, das singulär bzw. nicht verbreitet ist. Das gewährt die Wiederauffindbarkeit und Exklusivität des Themas. Für meine Blogparade „Kultur ist für mich …“ benutzte ich #KultDef (= Kulturdefinition). Er fand auf Twitter rege Verbreitung. Ich konnte im Netz die Diskussion dazu nicht nur anheizen, sondern auch moderieren. Die Blogparade entfaltete sich zum Selbstläufer. Das Storify zu #KultDef zeigt dir die Entwicklung und das Potential von Hashtags. Ähnliches setzte ich aktuell mit dem Storify zu #digKV um.

Hashtags und Storify [das Tool gibt es nicht mehr]
=> jetzt mit Update WAKELET (25.7.19)

Storify ist war ein Tool, das eine Geschichte erzählen und Nachrichten verschiedener Social-Media-Kanäle bündeln kann konnte. Vorteil dabei, ich nähere mich dem Thema aus verschiedenen Perspektiven an, strukturiere es zum besseren Verständnis. Gegebenenfalls baue ich einen Spannungsbogen auf. Es gibt gab einerseits nüchterne Storifys, die eine Tagung, eine Diskussion wiedergeben, andererseits können konnten sie eine Geschichte lebendig und anregend wiedergeben.

Lebendiges Storify „Vivienne von Wattenwyl“

Storify lernte ich auf dem stARTcamp München 2012 kennen. Caspar Lösche aka @casparloesche stellte sein Projekt „Vivienne von Wattenwyl“ vor. Eine Geschichte zu

„In Blaue Fernen – Afrikanische Jagdabenteuer 1923 – 1924 in Kooperation mit dem Stadttheater Bern & Bern: Ballett und dem Naturhistorischen Museum Bern. #loewe19 – @VvonWatt“, so die Einleitung zum Storify.

Es ist zwar eine lang zurückliegende Geschichte, die aber in der Kürze der Zeit äußerst gelungen ist. Es gibt nicht viele Geschichten dieser Art. Von Museen wird das Tool kaum benutzt, höchstens um Tweetups o.ä. zu dokumentieren. Es ist aber mehr möglich. Wer weitere gute Storifys wie dieses hier kennt, bitte her damit. Ich werde auch nochmals nachsehen. Klar aber ist, dass ein gutes Storify Zeit kostet. Wenn es durchdacht ist, lohnt sich der Zeiteinsatz definitiv. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

Storify von @VVonWatt, Bern von Caspar Loesche.

Spannend und lehrreich ist das Storify zu @VvonWatt.

In seinem Beitrag zur MUSEO-Blogparade 2012 der Residenz München erläutert Caspar nicht nur den Einsatz von Storify, sondern wie er das transmediale Storytelling zu @VvonWatt aufgezogen hat. Für ihn zählte Storify zur Lieblingsplattform.

„Hier kommt die gesamte Geschichte zusammen, angereichert mit weiteren Informationen, verwandten Themen, Reaktionen und Hintergründen. So entsteht wieder etwas Neues. Und die äußerst nützliche „notify“ Funktion bindet die Urheber zitierter Tweets erneut in die Geschichte ein.“ (auf Kulturmanagement, 2.5.2012).

Mächtig wird das Tool über die Notify-Funktion, d.h. wenn ich Tweets anderer in die Geschichte einbinde, kann ich diese automatisiert bzw. individuell darüber informieren: Die Twitterati erhalten eine Benachrichtigung darüber, dass sie in der Geschichte erwähnt sind. Somit baue ich Kontakte auf, animiere zum Austausch. Bestenfalls antworten sie mir auf Twitter, verfolgen das Thema und präzisieren es, indem sie mitmachen. Das Thema wird so bekannter. Influencer können so gewonnen werden. Genau das fasziniert mich daran. Eine one-woman/man-show wird zur Show vieler, das Sujet verlebendigt sich und wird im Netz ausgebreitet.

WAKELET ersetzt Storify [Update: 25.7.2019]

Storify wurde Anfang 2018 eingestellt. Dafür etablierte sich ein neuer Dienst „WAKELET“. Dieser kopierte und verbesserte die Funktionen von Storify. Das Tool ist intuitiver als der Vergänger. In Wakelet legt man Collections an. Ich nutzte es für den BloggerWalk #BarockerLuxus. Dieser fand im Oktober 2018 im Bayerischen Nationalmuseum statt. Mehr zur Collection des BloggerWalks in: „BloggerWalk #BarockerLuxus im Bayerischen Nationalmuseum: Luxus, Lifestyle & Sammellust im 18. Jahrhundert„.

Dokumentation vom BloggerWalk #BarockerLuxus im Bayerischen Nationalmuseum vom Oktober 2018. Wakelet funktioniert wie früher Storify. Über Geschichtenerzählen können digitale Events festgehalten werden. Hashtags. Screenshot

Dokumentation vom BloggerWalk #BarockerLuxus im Bayerischen Nationalmuseum vom Oktober 2018. Wakelet funktioniert wie früher Storify. Über Geschichtenerzählen können digitale Events festgehalten werden. Hashtags.

Twitter – ein Mosaiksteinchen im Medienmix

Twitter ist ein Medium der Echtzeitkommunikation und des Dialogs. Allein Infos zum Haus hinauszublasen, ohne den Dialog ernst zu meinen, funktioniert nicht. Twitter bietet sich hervorragend dazu an, punktuell, über einen gewissen, begrenzten Zeitraum ein Thema, Event zu begleiten. Es sollte nicht singulär, sondern als Bestandteil im Medienmix betrachtet werden, abhängig natürlich von den Ressourcen.

In letzter Zeit erfolgt stets ein Abgesang von Twitter. Andere Plattformen, wie Instagram, Facebook, Pinterest, WhatsApp und „neu“ Snapchat, vermögen mehr oder anderes zu erreichen. Das hängt von der Zielsetzung und dem Zielpublikum ab. Im Zusammenspiel mit weiteren Plattformen, wie Blogs, Storify und Co, kann mehr aus Twitter gemacht werden als dies aktuell der Fall ist. Fakt ist, Twitter wird von anderen Medien flankiert. Nicht jede Institution braucht einen Twitter Account. Und bitte nur die Kanäle eröffnen, die gepflegt werden. Eine Karteileiche schadet der digitalen Reputation des Hauses.

Was 2012 relativ einfach und innovativ erschien, ist heute überholt, da es neue Player, Kanäle gibt, mit neuen bzw. anderen Möglichkeiten. Hier gilt es immer abzuwägen, was sinnvoll ist und was nicht. Verteile ich die Inhalte via Gießkannenprinzip überall hin gleich, scheitert meine Aktion. Das Netzwerk bekommt nämlich mit, ob ich mir Mühe mache, sie ernst nehme, oder ob ich das Medieum nur in seiner Pushfunktion begreife. Jeder Kanal besitzt individuelle Anforderungen, die user- und zielgruppenspezifisch sind. Sie verlangen eine präzise Anrede, da sich dort bestimmte Zielgruppen tummeln. Will ich die erreichen, benutze ich den Kanal. Was heute sinnig erscheint, ist morgen überholt. Darauf gilt es zu reagieren. Gleichwohl gibt es für mich lohnende …

… Formate für den Einsatz von Twitter und Hashtags im Kultursektor

Vorweggesagt: Aktionen auf Twitter und die Verwendung von Hashtags sind definitiv nicht mehr singulär zu betrachten. Sie wirken sich auf die gesamte digitale Kommunikationsstruktur aus. Hashtags werden für verschiedene Plattformen verwendet. Die Kunst dabei: alle Stränge wieder zusammenzuführen und für den Nutzer sichtbar zu machen, wie beispielsweise auf der Homepage oder/und im Blog. Der Medienmix besteht aus lauter Mosaiksteinchen, die gebündelt das eine Bild, die eine Geschichte ergeben.

  1. Twittern von Pressekonferenzen
    Twitter ist ein prima Medium, Pressekonferenzen zu Ausstellungs-/Museumseröffnungen o.ä. zu begleiten. Das Thema wird ins Netz getragen und vermag, abhängig von der Community, die das Haus aufgebaut hat, zu Nachfragen und zum Gespräch einzuladen. Somit wird eine analoge Veranstaltung digital. Gerade die digital-analoge Verzahnung ist in meinen Augen unschlagbar. Sie bietet Stoff für weitere Gespräche. Wie das ablaufen kann, gibt dir die Pressekonferenz der Bayerischen Schlösserverwaltung anlässlich der Eröffnung des neugestalteten Dokumentationsraumes im Neuen Schloss von Schleißheim (#PKSch) preis. Einschränkender Faktor: Sie lief mit Genehmigung meines Arbeitgebers über meinen privaten Twitter-Account, da die BSV keinen eigenen Account besitzt.
  2. Hashtag zur Ausstellung
    Ein offiziell verkündeter und sichtbarer Ausstellungs-Hashtag erlaubt die Stimmen zur Ausstellung im Netz zu beobachten, zu moderieren und mitzudiskutieren. Über die Ausstellung wird von den Besuchern sowieso auch im Netz gesprochen, ergo, gebe ich ihnen einen öffentlich kommunizierten Hashtag. Diesen benutzen sie dann, um ihren Eindrücken einen Bezug zu geben, sie zu verorten. Dieses Hashtag lässt sich für sämtliche Social-Media-Kanäle nutzen. Es sollte natürlich sein und Relevanz zur Ausstellung besitzen, am besten ist es selbsterklärend und selbstableitbar.
  3. Hashtag zu einem Event
    Das kann ein Tweetup, eine Bloggerreise , ein Jubiläum (Bsp. #200JahreStaedel) oder ein bestimmtes Ereignis vor Ort sein. Wie das für ein Tweetup ablaufen kann, erfährst du in „Tweetup oder Tweetwalk – #Lustwandeln“. Tweetups haben sich als Vermittlungsformat, das Analoges und Digitales miteinander verbindet, in der Museumswelt weitgehend etabliert. Im Netz lohnt der Blick auf #Tweetup, um zu sehen, wo das nächste erfolgt. Das Historische Museum Basel organisiert regelmäßig #tweevening-s – das nächste findet am 09.06.2016, 18:30 statt, das Thema: Erasmus MMXVI.
  4. Hashtag für eine digitale Aktion
    Das kann ein Fotowettbewerb, eine Challenge bzw. generell eine partizipatorische Aktion sein. Ziel ist es, den Nutzer zum Mitmachen zu bewegen, das Haus ins Gespräch zu bringen und Interesse zu schüren. Es ist ein Anker für den „visitor journey“, d.h. ein Berührungspunkt zur Institution im Netz oder vor Ort. Zugleich kann darüber die Auseinandersetzung mit dem Haus, dem Thema der Kunst gefördert werden.
  5. Hashtag zur Konferenz
    Organisiert ein Haus eine Konferenz, lohnt es sich, diese via Hashtag ins Netz hineinzutragen, dort eventuell eine Parallelkonferenz zu initiieren. Der Knoten im Netz. Museen als Ankerpunkte in der Region“ unter dem Hashtag #dmb16 so. Ein bekannteres Beispiel ist die re:publica. Die #rpTen schlug mal wieder alle Rekorde.
    Fachkonferenzen eines Museums können genauso ins Netz gebracht werden. Mit den Kulturkonsorten – damals war ich selber noch eine – begleitete ich via Twitter für das Haus der Kunst das Symposium 75/20 (München, 09./10.06.12).
  6. Hashtag für institutionsübergreifende Aktion
    Mehrere Institutionen machen bei einer gemeinschaftlichen Aktion mit, wie beispielsweise die „Lange Nacht der Museen“. Im Netz werden diese oftmals via Hashtag flankiert. Eine Hashtag-Analyse zur Langen Nacht der Museen in Hamburg, unternahm @musermekublog 2014. Als nächstes findet der Internationale Museumstag am 22. Mai 2016 statt. Der Hashtag dazu lautet #imt16. Es gibt eine Social Media Aktion, die sich an alle richtet: #PaintMuseum – Besucher, Interessierte und Institutionen können teilnehmen.
  7. Hashtags anderer zur Vernetzung nutzen
    Das kann ein Trending Topic sein, ein Thema, das höchst virulent im Netz ist. Wenn das Haus etwas dazu beizutragen hat, sollte es das auch tun. Vorsicht aber vor sinnfreien Kommentaren, diese sind kontraproduktiv. Hashtags, die Themen der Kulturinstitution berühren, können aufgegriffen werden, ein Austausch wird darüber angestrengt, die Vernetzung ausgebaut.

Hashtags für Kulturschaffende aus der Museumswelt

Für den deutschsprachigen Sektor gibt es noch keine universell gebräuchlichen Hashtags. Das monierte Christian Gries bereits 2012 in „Socialmedia- und kulturrelevante Hashtags auf Twitter“. Damals schlug er #mus20ger vor – sehr abstrakt. Hat sich nicht durchgesetzt. Aktuell werden drei Hashtags gerade aufgebaut.

    • #DigSMus: Digitale Strategien für Museen. Christian Gries begleitet damit sein Projekt für die Landesstelle der nicht-staatlichen Museen in Bayern.
    • #DigKV: digitale Kulturvermittlung (siehe weiter oben). Das Hashtag ist für mich auf Kultur allgemein anwendbar, nicht nur beschränkt auf den Museumskontext.
    • #digitaleMuseen: Hashtag zum Seminar von Professor Kohle, LMU.

Im englischsprachigen Sektor gibt es analog dazu #digitalmuseum

Ich begrüße es sehr, wenn wir uns in Deutschland auf bestimmte Hashtags zum Digitalen einigen könnten, um eine ähnliche dynamische Diskussion zu erreichen, wie sie andernorts (USA, GB, Skandinavien, NL) üblich ist.

Kultur-Hashtags im Ausland

Wer up-to-date über Trends im Digitalen in der Museumswelt sein möchte, der folgt diesen internationalen Hashtags. Sie sind teils sehr differenziert:

Et voilà – ich bin fast fertig mit meiner Anleitung zur Nutzung von Twitter und Hashtags. Da der Post #digKV begleitet, werde ich noch mit Youtube experimentieren. Habe dazu ein, zwei bereichernde Ideen. Die Twitter-Anleitung ist zwar auf Kulturinstitutionen zugespitzt, lässt sich aber abgewandelt auf andere Bereiche übertragen, wie Unternehmen, Freelancer, Bibliotheken, Verlage, Bildungssektor und Co.

Wenn du Anregungen, Wünsche oder Fragen zur Twitter-Hashtag-Anleitung hast, bitte her damit?


Nachtrag – Lesetipps:

Dank des Storifys zum #IMT16 – Live Chat am 13.5.16 fand ich das 12×12 Heftlein der @kulturkonsorten „#Hashtags“ – klare Pflichtlektüre!

20 Kommentare

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  11. hallo! wieweit sind die hashtags für einzelkünstler sinnvoll? und eine banale frage: gibt es eine druckevrsion des artikels? für die „altmodischeren“ user wie mich:) lg monika h.

    • Tanja Praske

      Hallo Monika,

      in meinen Augen macht ein Hashtag für einen Einzelkünstler schon Sinn. Jedoch sollte man dann auf den Social Media Kanälen auch präsent sein, den Hashtag kommunizieren, in jeder Ausstellung darauf hinweisen, auf Printmedien den Hashtag ebenso aufdrucken, wie in der E-Mail-Signatur angeben. Ein aktiv betreuter Hashtag, der zum Branding des Künstlers genutzt wird, lässt sich prima monitoren und weiter voranbringen, um sich bekannter zu machen.

      Das setzt definitiv eine aktive Auseinandersetzung und Betreuung des Hashtags voraus, dann kann ein Hashtag Sinn machen für Künstler.

      Zur zweiten Frage: Nein. Den Artikel gibt es noch nicht in Printform. Hab da eine Idee, aber das wird noch dauern.

      Hoffe, ich konnte weiterhelfen und alles Gute und bitte, gib mir gerne Bescheid, wenn du einen Hashtag für dich und deine Arbeiten nutzen solltest.

      Sonnige Grüße
      Tanja

  12. Liebe Tanja,
    stimmt, Storify sollte man viel mehr mit der Funktion nutzen, über Zwischentexte mehr zu erzählen. Das Beispiel von Caspar Lösche ist richtig gut.
    Ich finde an einem Hashtag das Verbindende so prima. Dass sich darüber alle treffen, die etwas zu einem Thema beitragen wollen. Das ist dann auch mal als Leuchtturm für eine Aktion klasse, so wie ich es mit dem Museum Schloss Moyland zu Beuys Todestag veranstaltet habe. #beuysheute hat da viel kreatives Potential aus dem Netz hervorgeholt :-) Wir werden auf der Maitagung noch darüber sprechen, was die Aktion ausgelöst hat.
    Ich bin ja weiterhin ein großer Fan von Twitter, weil man dort einfach und unkompliziert Gleichgesinnte treffen kann. Wie oft haben sich daraus schon weitere Projekte ergeben. Die Herbergsmütter gäb es auch nicht ohne Twitter!

    Viele Grüße
    Anke

    • Tanja Praske

      Liebe Anke,

      ja, Twitter kann mehr. Ich sehe es als einen wichtigen Baustein im Medienmix, Diskussionen finden statt und Ideen werden geboren. Schließlich kannten wir uns über Twitter schon länger, bevor wir uns trafen.

      Ich bin gespannt, was euer Fazit zu #beuysheute ist. Du wirst im Anschluss der Maitagung bestimmt darüber im Blog schreiben, oder?

      Caspars Storify bzw. sein Geschichten erzählen war sehr ausgeklügelt und fand keine vergleichbare Nachfolge. Das beeindruckt mich nach wie vor, denn er erkannte das Potential schon 2012. Gut. Kritiker mögen einwerfen, „na ja, wenn es keine Nachfolge fand, dann lohnt es sich wohl nicht“. Falsch! Schaue ich mir die Views bei ihm an, über 3.000 oder jene von #digkV – erst seit einer Woche on mit bereits 450 views – dann ist mit dem Medium sehr viel möglich.

      Danke für deinen wichtigen Hinweis auf #beuysheute!

      Herzlich,
      Tanja

  13. Liebe Tanja, danke für diese Zusammenfassung. Ich nutze Twitter ja eher unregelmäßig und intuitiv, schön, das alles so fundiert und regelhaft nachzulesen.
    Außerdem hat mich Dein Text an meine erste Teilnahme an einem Tweetup zur Koons-Ausstellung 2012 in der Schirn erinnert, wo ich als ziemlicher Twitter-Newby einfach mal mitgegangen bin. Am besten finde ich nach wie vor, dass die Kultur/Museumstwitterer Social Media-Dilettantinnen wie mich in ihrer Filterblase mitreden lassen ;-)

    • Tanja Praske

      Liebe Caroline,

      intuitiv nutzte und nutze ich Twitter auch. Gut. Aktuell natürlich schon auch strategisch. Aber es ist nach wie vor das Medium, das ich am liebsten nutze, eben weil sich stellenweise anregende Gespräche dort entfalten.

      An die Koons-Ausstellung erinnere ich mich auch sehr gut, sehe dich noch vor mir. Ich war damals als Kulturkonsorte auf dem Bloggertreffen und dem Tweetup da. Schrieb diesen Artikel: http://kulturkonsorten.de/allgemein/%E2%80%9Eschirn-up-kult-up-koons-up%E2%80%9C-digital-und-analog-bloggertreffen-und-tweetup
      Für den ich dann von Bloggern als PR-Tante angegangen wurde. War schon sehr erstaunlich, da ich mit PR noch nie etwas zu tun hatte. Ich habe einfach das Handwerkszeug, dass wir im Kunstgeschichtsstudium lernten – die Analyse – angewandt.

      Ja, und nach wie vor schreibe ich gerne Anleitungen, um mehr Interessierte zum Mitmischen zu aktivieren. Twittern ist keine Hexerei, gell? Ich bin sehr happy über meinen Weg von der klassischen Kunsthistorikerin hin zur social-media-affinen Kunsthistorikerin. Hier lässt sich so viel mehr, auch als Mutter in Teilzeit, bewegen.

      Mach einfach weiter so und ein dickes Dankeschön für deinen Kommentar hier. Ich muss immer wieder an unsere gemeinsame Zeit an der UNI denken, auch wenn es jetzt schon „Jahrzehnte“ her ist.

      Herzlich,
      Tanja

  14. Wobei man aufpassen muss! Twitter ist ja öffentlicher Raum. Der #hashtag-Spam wird immer schlimmer. Ein #hashtag ist ja nicht geschützt, jeder Twitteraccount kann ihn nutzen. Gerade, wenn der #hashtag trendet, das heißt in der Liste der meist benutzten Tags weit oben steht. Das wird in der einfachen Twittersuche alles sichtbar, auch für Nichttwitterer. Werbung, Sexistisches oder z.B. rechtspopulistische Gedankengut, Unfug und Müll. Ich war selbst bei Tweetups dabei und man schämt sich fremd. Ich suche immer noch eine (bezahlbare) Twitterwall, die editierbar ist, und/oder die nur registrierte User anzeigt. Ich glaube Twitter könnte mit einem solchen Service Geld verdienen. Gerade Kultureinrichtungen können so leicht in ein schiefes Licht geraten. Auf jeden Fall sollte man selbst auf den Spam hinweisen und sich distanzieren…

    • Tanja Praske

      LIeber Michael,

      ja, der Spam-Müll, der trendige Hashtags irgendwann überzieht, ist absolut lästig und ärgerlich. Wir hatten das bei unserem Tweetwalk #Lustwandeln. Die Spammer meldeten wir bei Twitter und ich blockierte und löschte sie. Hier steckt noch viel Handlungsbedarf auf Seiten von Twitter, da Aktionen darüber einen negativen Touch erhalten können.

      Dennoch sehe ich nicht ganz so die Gefahr für Kulturinstitutionen, wenngleich sie unbedingt darauf reagieren und sich distanzieren sollten, wenn der Spam sich verselbstständigt.

      Grundsätzlich finde ich es spannend, wie Geschichten über Hashtags ins Netz getragen und diskutiert werden. Das Potential von Storify ist hier noch überhaupt nicht ausgeschöpft. Ich wundere mich darüber, wenngleich ich die gängigen Schuldigen dafür kenne: keine Zeit, kein Geld und oft kein Verständnis für diese Chance. Letzten Endes gestaltet man so nachhaltig die Geschichte einer Aktion, einer Idee und dokumentiert sie dauerhaft. Der Spam ist garantiert nicht aufgenommen.

      Sehr schön, dass du wieder mal bei mir vorbeischaust und wichtigen Input gibst. In letzter Zeit war es doch recht ruhig bei mir im Blog. Ich genieße Feedback, mag gerne weiterdenken, danke dafür! Für alle die damit zu tun haben oder sich beginnen damit auseinanderzusetzen, sind weiterführende Gedanken wichtig.

      Und jetzt erst einmal – happy Pfingsten!
      Herzlich,
      Tanja

      • interessant dass Twitter bei ihnen, Tanja, immer noch so einen hohen Stellenwert einnimmt. Ist das darauf begründet dass jüngst die Nutzerzahlen wieder etwas angestiegen sind? ich dachte mir nämlich, dass vielleicht Snapchat eher relevant sein würde aber vielleicht irre ich mich! LG

        • Tanja Praske

          Liebe Sarah,

          für mich ist Twitter ein prima Echtzeitmedium. Das wird sich bald wieder zeigen. Ansonsten ist es eine Frage der Dialoggruppe, wenn möchte ich erreichen und wo befindet derjenige sich und genau dort unterhalte ich mich dann mit ihm/ihr.

          Meine Dialoggruppe hält sich weniger auf Snapchat aus. Sehe ich das Nutzerverhalten meines bald 16jährigen Youngsters, dann nutzt er nur den Messengerdienst von Snapchat. Also, ich lasse mal die anderen dort rumturnen und nutze dafür vorerst eher die Insta-Storys.

          Für Museen mag es je nach ihrer Dialoggruppe Sinn machen. Es gibt aber nicht viele, die es gut machen.

          Beste Grüße
          Tanja Praske

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