Digitale Kulturvermittlung – Blog und Kultur-App

Digitale Kulturvermittlung – wie kann sie organisiert werden? Das stellte ich im Netz am 20.4.2016 im 61. Treffpunkt Kulturmanagement am Beispiel von drei Projekten der Bayerischen Schlösserverwaltung vor: zwei Kultur-Apps (Ludwig II.-App und Schlosspark Nymphenburg-App) sowie das Blog der Residenz München. Wie sah das Projektmanagement dazu aus?

Der Elektrische Reporter bringt das Für und Wider von History Apps, hier mit der App Schlosspark Nymphenburg im Fokus.

Am 28.4.16 um 0:30 auf ZDF Info verhandelt der Elektrische Reporter History App – dafür standen Christian Gries und ich Rede und Antwort. Fühlte mich teils wie auf einem CatWalk.

Ganz verschieden. Zwei Projekte führte ich noch als Volontärin in der Museumsabteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung durch. Im Anschluss koordinierte ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin die App „Schlosspark Nymphenburg. Lustwandeln im Garten“ (in Teilzeit und ja, das geht, wenn ein Team dahintersteht). Die Aufzeichnung des #KMTreff ist jetzt online gestellt – reinhören und -sehen.

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Digitale Kulturvermittlung: Projekte – März 2011 – Februar 2013

Ablauf der Ludwig II.-App

Die Kultur-App ging von der Bayerischen Staatsbibliothek aus und erfolgte in Kooperation mit der Bayerischen Schlösserverwaltung und anderen. Unsere Aufgaben bestanden darin, Texte sowie Fotomaterial der Schlösser Ludwigs II. zu liefern. Das übergeordnete Projektmanagement plus weitere Inhalterstellung oblag der Bayerischen Staatsbibliothek.

Aufgaben der Bayerischen Schlösserverwaltung:

  • Zwei Volontäre verfassen die Texte und wählen die Fotos aus
  • Bildarchiv klärt die Bildrechte
  • Lektorat der Texte durch Fachreferenten
  • Übergabe der Inhalte an die BSB
  • Zeitrahmen für Inhaltserstellung: sechs-acht Wochen (März-April 2011)

Die Ludwig II. App erschien im September 2011. Sie ist noch immer aus dem iTunes-Store downloadbar. Zusätzliche Inhalte wurden zu einem späteren Zeitpunkt erstellt sowie Kooperationspartner gewonnen.

Blog der Residenz München

Tatsächlich ist es das Blog des Residenzmuseums und nicht das der Residenz München – das ist ein Unterschied. Aktuell wird das Blog vom Museumsreferent Dr. Christian Quaeitzsch gepflegt. Ursprünglich war es ein Projektblog, das Juli 2011 online ging. Es sollte die alljährlich stattfindende Residenzwoche im Oktober 2011 im Netz anheizen. Nach einer Evaluierung wandelte sich das Projektblog zu einem permanenten Blog. Es begleitet die museologische Arbeit des Referenten. Mein Blogsteckbrief des Residenzblogs vermittelt dir weitere Hintergründe.

Ziel war und ist es, die Residenz München mit den 120 Schauräumen für den Interessierten griffiger zu machen. Eine Facebookseite des Museums flankiert das Blog. Im #KMTreff erfährst du mehr über die zugrundeliegenden Ideen, warum wir uns für den Zweiklang – Blog und Facebook – entschieden haben und wie wir konkret vorgegangen sind.

Digitale Kulturvermittlung – März 2013 – Mai 2015

App-Projekt

Ein Extra-Geldtopf ermöglichte es der Bayerischen Schlösserverwaltung, ein App-Projekt zu realisieren. Dazu sondierten wir den Markt und entschieden uns für den Schlosspark Nymphenburg als App-Piloter.

Projektmanagement der App „Schlosspark Nymphenburg“ (#NymApp)

Über das Projektmanagement der Nymphenburg App referierte ich bereits öfters. Dokumentiert ist ein Slideshare sowie eine Video-Aufzeichnung eines Vortrags von 2015. Beides findest du in meinem Artikel „Projektmanagement von Kultur-Apps“.

Wichtigstes Fazit – Team und Projektverantwortlicher

Eine App zu erstellen funktioniert nur im Team. Unterschiedliche Fachkompetenzen werden gebündelt und bringen die App voran. Gleichzeitig bedarf es definitiv einen App-Koordinator/Verantwortlichen, der alle Fäden zieht. Er verantwortet das Projektmanagement mit Zeitplan und ist interne sowie externe Schnittstelle. Diese Tätigkeiten kann er definitiv nicht on top zu anderen Aufgaben übernehmen. Entweder er wird von Aufgaben befreit oder die Stelle wird eigens für das Projekt geschaffen.

#KMTreff mit Marketing-Maßnahmen zur App

  • Auswertung des Tweetwalks #Lustwandeln im April 2015
  • Gewinn des Virenschleuderpreises 2015 als ansteckendste Kampagne
  • Vorstellung analoge, klassische Marketingmaßnahmen
  • 28.4.16 um 0:25 auf ZDF info geht der Elektrische Reporters auf History-Apps ein. Dabei steht die Nymphenburg App im Fokus. Die Sendung mit Christian Gries von den @Kulturkonsorten und mir dürfte danach in der Mediathek des Senders aufzufinden sein (Link reiche ich noch nach).
Für den Elektrischen Reporter wird in der Sendung über History Apps aus der Trickkiste gegriffen.

Spannend war der Film-Dreh für den Elektrischen Reporter. Bin gespannt, was sie mit dem Brettchen und den History Apps tun. Das Für und Wider wird verhandelt.

Fragen zur #NymApp:

  • Welche App-Firma wurde beauftragt?
    PMedien aus München
  • Wie war der ROI (= return of investment) oder war das kein Thema?
    Der App-Piloter diente dazu, Erfahrungswerte mit dem neuen Vermittlungsmedium zu sammeln. Zugleich kamen wir unserem Bildungsauftrag nach, den wir ernst nehmen.
  • Wird die App weiterentwickelt?
    Sie kann weiterentwickelt werden, da sie ein dynamisches CMS hat. Neue Inhalte oder ganze Stationen könnten programmiert und eingepflegt werden. Zugleich wurde ein dreijähriger Wartungsvertrag mit der App-Firma geschlossen. Dieser gewährt technische Anpassungen.
  • Ist ein Community-Aufbau in der App angedacht?
    Die App bietet eine offene Schnittstelle zu den vom Handy-Nutzer benutzten Apps. Diese wird über die Kamerafunktion bedient. Weitere Interaktionen sind aus personellen Gründen nicht eingeplant. Wer einen Community-Aufbau betreibt, muss die Betreuung gewähren.
  • Wurde eine Projektmanagementsoftware eingesetzt?
    Nein. Das war nicht nötig, weil alle eingebundenen Personen vor Ort erreichbar waren. Wäre das nicht der Fall gewesen, ist solch eine Lösung grundsätzlich in Betracht zu ziehen. Zugleich erschwert das Behördennetz mit seiner extrem abgesicherten Firewall den Einsatz externer Projektmanagement Tools.

Schau dir die Aufzeichnung des #KMTreffs an. Wenn du weitere Fragen hast, stelle sie mir gerne hier. Ich werde sie dir beantworten.


Nachtrag – Elektrischer Reporter – Aufzeichnung

In der Folge Nr. 147: „Hirnströme, eine Pillendrohne und Historienapplikationen“ geht es ab Minute 9:45 über History-Apps mit der #NymApp und mir – yeah! Kulturpower ahoi!

1 Kommentare

  1. Pingback: Mal digital! Ein Modell zur digitalen Kunstvermittlung – Aktuell – Kulturell

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