Alexandra Steiner ruft zur Blogparade „Meine Bloggeschichte“ (ärgerlich: Blogparade verschwunden!) auf. Neben Apps und Tweetups sind Blogparaden und Bloggen Herzensangelegenheiten von mir. Warum? Für mich sind Blogs ideale Medien der digitalen Kulturvermittlung, des Brandings von Kulturinstitutionen sowie der individuellen Befreiung. Darf ich jetzt schon meine Bloggeschichte niederschreiben? Eine Bloggeschichte über ein Blog, das erst im zehnten Monat ist?
Ja! So reflektiere ich für mich, was bisher warum geschehen ist und wohin der Weg geht. Kultur, Museen und Social Media sind meine Hauptthemen, aber nicht nur. Generell schreibe ich über das, was mich begeistert. Ich befinde mich damit in guter Gesellschaft. Ein aktueller Artikel beleuchtet passend die deutsche Blogosphäre.
Warum blogge ich? Was motiviert mich dazu?
Hier knüpfe ich an meinen ersten Blogpost an „Auf Reisen oder Hürdenlauf zum persönlichen Blog“. Zuerst baute ich das Blog eines Museums auftragsgemäß mit auf, dann fing ich für ein Netzwerk – die Kulturkonsorten – an zu bloggen, bevor ich das eigene Blog aufsetzte. Was trieb mich dazu? Facebook und Twitter sind schuld. 140 Zeichen bzw. Postings auf Facebook reichten mir nicht mehr, meine Gedanken über die digitale Kulturvermittlung auszubreiten. Schuld ist auch das erste stARTcamp München 2012. Die Kulturkonsorten, Frank Tentler und Christian Henner-Fehr empfahlen mir im Anschluss eindringlich, ein eigenes Blog aufzusetzen.
War ich vor meinem Volontariat in der Museumsabteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung eine absolute Spezialistin – Mediävistin – mit äußerst schwierigen Aussichten auf eine „qualifizierte“ Arbeit in Teilzeit mit Familie, so änderte sich das. Denn ich entdeckte das Potenzial von Social Media für die Kultur und für mich. Konsequent führte das zum eigenen Blog: Es ist meine Plattform, mein Inhalt, meine Selbstbestimmung, mein Herzstück aller Social Media Aktivitäten und mein großes Experiment. Ich experimentiere sehr gerne. Blogparaden reizen mich stets, Blogstöckchen ergreife ich flux und Strukturanalysen nehme ich vor.
Wie hat sich mein Blog entwickelt?
Die Vergangenheitsform ist unpassend: Das Blog wächst und gedeiht fortwährend. Gehe ich von der Taktung meiner jungen Bloggeschichte aus, so verlängerte sich das Intervall zwischen den Postings von anfänglich einmal wöchentlich auf einmal alle 14 Tage. Daran schraube ich wieder, denn seit Juli 2013 bin ich eine besondere Verpflichtung eingegangen, dazu mehr im nächsten Post oder schon einmal bei CW plaudert spickern. Das Design und die Funktionalität baue ich aus. Dann gibt es noch das Herzstück, mit dem der Inhalt meines Blogs dicht verwoben ist …
… die Blogroll – eine Museumsblogroll
Die Blogroll wird laufend aktualisiert. Hier führe ich sämtliche aktive Museumsblogs auf. Aktuell sind es 54 Blogs. Bei über 6.000 Museen in Deutschland ist die Anzahl ernüchternd. Dafür überzeugt der Inhalt der Beiträge, der mich oft erstaunt und fasziniert. Sie müssen einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden, damit die Museen uns weiterhin spannende Einblicke in den museologischen Arbeitsalltag gewähren.
Einigen Institutionen ist bereits die Puste ausgegangen: Sie gaben das Bloggen auf. Langfristiges Denken ist für Museumsblogs gefordert. Dafür eröffnet sich ein breites Spektrum an neuen Kommunikationsformen und Perspektiven. Das Museum kann informell die Bedürfnisse seiner Besucher bzw. Leser erfragen, es kann sich mit ihnen austauschen, einen unmittelbaren, vielleicht auch unkonventionellen Zugang und darüber eine Beziehung und Bindung zum Interessierten aufbauen. Dazu muss es sich vernetzen sowohl mit den Nutzern als auch mit anderen Museen, um gemeinsam die Lust auf Kultur bei den Menschen zu wecken und zu steigern. Meine Blogroll dient zur Sichtbarkeit der Museumsblogs für Interessierte. Schnell lassen sich die BlogURLs ins Feedly einpflegen – mir entgeht jetzt fast kein Beitrag mehr #Zeitfaktor.
Einige Museumsblogs sind sehr aktiv, allen voran das DDR Museum mit einer engmaschigen Taktung (stellenweise zwei Postings pro Tag) – hervorragend! Upps, ich schweife ab, schließlich geht es um die Geschichte meines Blogs, aber die ist naturgemäß inhaltlich eng mit Museen verzahnt.
Womit befasst sich mein Blog inhaltlich?
Nun, womit wohl? Kultur, Kunst, digitale Kulturvermittlung und das Potenzial von Social Media für Kultureinrichtungen. Einen guten inhaltlichen Überblick bietet mein Post „Rückblick 2012 oder Kosmos „Texten“: Wissenschaft, Museum, Social Media und Bloggen“. Neu hinzu gekommen sind konkrete Anleitungen zur Durchführung und Teilnahme von Blogparaden, Museums-Apps, Analysen von Social Media Maßnahmen im Kultursektor sowie ganz persönliche Ansichten.
Welchen Stellenwert hat mein Blog für Kollegen? Wie reagieren meine Leser?
Diese Frage von Alexandra Steiner reiche ich an Euch weiter. Ich freue mich über jedes Feedback, über jede Diskussion, jedes Teilen, Plussen, Liken und Verlinken meiner Beiträge. Vielen Dank an alle, die mit mir debattieren. Helft mir weiterhin dabei, die Kultur zur Herzensangelegenheit Vieler zu machen.
Pingback: Blogparaden in der Kultur – Chancen, Risiken und Learnings
Pingback: Schreibst du noch oder bloggst du schon? Blogparade! – Kulturtussi
Es gibt Museumsblogger? Hey, die Online-Welt ist viel viel bunter, als ich zu träumen wagte. Toll, worauf man mit Blogparaden so kommt – kein Wunder, dass Du Stöckchen so magst.
Hi Marc,
yep – uns Kultur-/Museumsblogger gibt es! Und wir freuen uns auf regen Austausch mit anderen Bloggern. Manche Probleme sind ähnlich, andere anders. Der Fremdblick hilft uns, unseren Tunnelblick zu verlieren. Schön, dass du über die Blogparade auf uns gekommen bist und ich auf dein Blog. Als Mutter interessiert mich das nämlich auch. Verstehe deinen Grund, warum du nicht über „Kinderrucksäcke“ schreiben willst. SEO hin oder her, Bloggen muss Spaß machen! Freue mich auf den Austausch mit Dir!
Herzliche Grüße,
Tanja
Das finde ich eine schöne Kombination: Bloggen & Kultur. Ich habe mit grossem Interesse gelesen und gestöbert. Herzliche Grüsse, Claudia
Liebe Claudia,
vielen herzlichen Dank für die lobenden Worte #Ilike! Deine Bloggeschichte kommt mir sehr bekannt vor: Stichwort #Suchtfaktor. Yep – ich blogge jetzt fast auch schon in den unmöglichsten Situationen, wie auf der Couch neben meiner Tochter bei der Sendung von der Maus sitzend. Muss hier ein bisschen Acht geben, dass die Prioritäten auch die richtigen bleiben. Aber über Kunst und Kultur zu bloggen, ist wie ein Sog geworden. Kann sein, dass sich das Blog wandeln wird. Also, dir weiterhin alles Gute!
Tanja
Hi,
bin gerade auf Gegenbesuch und wollte auch einen Kommentar da lassen. 10 Monate ist doch schon eine lange Zeit. Es gibt Menschen, die haben schon nach 3 Wochen das Bloggen wieder aufgegeben, weil sie einfach nicht die Zeit gefunden haben. 10 Monate, dass ist fast ein Jahr, also bald Geburtstag. Ich wünsche dir, dass du noch lange Zeit motiviert bist zum Bloggen und wünsche dir auch viele Kommentare.
Gruß,
Sven
Hi Sven,
schön, dass du mich hier besuchst! Dank der Blogparade bin ich auf dein „Castle“ und deinen berührenden Beitrag gestoßen. Ich empfehle allen bei dir reinzuschauen und mitzumachen!
Wenn es nach mir geht, wird mein Blog uralt #Zustandsbeschreibung. Zumindest arbeite ich daran.
Herzlich,
Tanja
Pingback: Schreibst du noch oder bloggst du schon? Blogparade! | Kultur Event Büro
Liebe Tanja,
vielen Dank für den schönen Artikel und auch für die Bild-Erwähnung! Es ist toll, einmal die Bloggeschichte von anderen zu hören und dadurch auch die eigenen Blogs zu reflektieren. Ich finde es gut, wenn man von einem Blog weiß, was man thematisch erwarten kann, was bei dir auf jeden Fall so ist. Ich bin gespannt auf die nächsten Beiträge.
Herzliche Grüße,
Marlene
Liebe Marlene,
vielen Dank in mehrfacher Hinsicht – treue Leserin, Diskutantin, Networkerin, Flattrerin und Kulturverrückt! Allein für den Austausch hier und in den sozialen Medien mit dir und Gleichgesinnten bzw. auch mit denen, die es noch werden wollen, lohnt sich ein Blog zu führen!
Ich wünsche dir ein sonniges Wochenende
Herzlich,
Tanja
Hier entfaltet sich eine sehr schöne Entstehungsgeschichte, für ein schönes Thema. Danke fürs Mit-Teilen des Wie und Warum. Herzlichst, Ira
Merci Ira!
hm … habe gerade den Artikellink angeklickt und der führt ins Nirwana. Ist der Artikel noch da? Wenn nicht, nehme ich die Verlinkung wieder heraus – seltsam, wäre schon schade, denn er war gut und wurde bereits mehrfach geteilt :-(
Sonnigen Gruß,
Tanja
Hallo Tanja, hier der Link zu dem Blog ‚So bloggt Deutschland: Neue Einblicke in die deutsche Blogosphäre‘ –> http://www.wildcard-blog.de/so-bloggt-deutschland-neue-einblicke-in-die-deutsche-blogosphare/ den Du zu Beginn erwähnt und wieder gestrichen hattest.
In der Mitte ‚…Einigen Institutionen ist bereits die Puste ausgegangen…! Ich hoffe inständig, dass sich das bald ändert. Denn ich sehe es wie die meisten, die sich intensiv(er) mit Social Media beschäftigen. Es MUSS ein fester Bestandteil – nicht nur – kultureller Einrichtungen sein bzw. werden!
Gruß Andreas
Hi Andreas,
danke für den Link, denn der Artikel war/ist wirklich gut! Deutet er doch den Stellenwert des Bloggens in Deutschland an.
Yep – Bloggen sollte fester Bestandteil werden. Ja, Fehler werden gemacht und das ist richtig, denn dadurch reift das Blog und entwickelt sich weiter. Tja, das ist so ein deutsches Ding, bloß keinen Fehler machen. Falsch. Machen, lernen und weitermachen. Außerdem ist das menschlich. Allein der Umgang damit ist entscheidend. Hier dürfen Kulturinstitutionen ruhig eine Vorreiterrolle einnehmen. Tatsächlich genießen sie diesbezüglich einen besonderen Schutz, nur sie wissen nichts davon. Denn gerade sie dürfen bzw. müssen experimentieren. Das ist nun ein Thema für einen vertiefenden Post. Meine Finger machen sich gerade äußerst selbständig. Hier breche ich besser ab.
Nochmals – merci, Andreas, für die Hilfestellung. Ich wünsche Dir besonders heute eine wunderschöne Zeit :-).
Herzlich,
Tanja
Liebe Ira,
Dank Andreas habe ich den Link zu Eurem Blogpost „So bloggt Deutschland: Neue Einblick in die deutsche Blogosphäre“ wiedergefunden und im Artikel oben wieder verlinkt. Ich wünsche mir sehr, dass Viele das Potential des Bloggens entdecken.
Nochmals Dankeschön für deine lobenden Worte.
Herzlich,
Tanja