Was ist eine Blogparade und wie läuft sie ab? Damit sie erfolgreich wird, musst du im Vorfeld, währenddessen und danach einiges tun. Erst mit viel Arbeit deinerseits entwickelt sie sich zum Selbstläufer. Deine Teilnehmer danken es dir mit wunderbaren Beiträgen. Deine Leser freut es, da sie darüber Neues aus ungewohnter Perspektive erfahren. Vor allem vernetzt du dich mit einer lebendigen Blogosphäre, du lernst neue Blogs und spannende Personen kennen.
Bevor Du eine derartige Aktion startet, überlege, ob Du einen Kooperationspartner hinzuziehen möchtest. Das betrifft vor allem institutionelle Blogs. So verfuhr 2017 das Archäologische Museum Hamburg bei ihrer Blogparade „Verloren und wiedergefunden? Mein #KultBlick„. Sie holten mich mit ins Boot. Am 2. Mai 2018 wirke ich bei der Blogparade #SchlossGenuss von @sgd_zu_Tisch aka Zu Tisch! Genießen in Schlössern und Gärten mit – bald mehr dazu!
Über einen Kooperationspartner kannst du den Verbreitungsgrad deiner Aktion vergrößern. Für Blogger ist es wichtig sich zu vernetzen und liebe Bloggerkollegen im Hintergrund vorab auf die anstehende Aktion anzusprechen. Bewerbe die Parade auch klassisch, via Newsletter, Mailings und auf der offiziellen Website. Meine Tipps beziehen sich auf die Social-Media-Begleitung einer Blogparade für mehr Sichtbarkeit der Aktion und für mehr spannende Beiträge.
Was ist im Vorfeld zu tun?
1. Was ist das Ziel der Blogparade?
Was möchte ich mit der Blogparade genau erreichen? Klar ist, es soll über das Haus, die Ausstellung oder die Aufführung gesprochen werden. Die Neugier soll geweckt werden, über die Teilnehmer Nachhaltigkeit erreicht und die Reichweite des eigenen Blogs gesteigert werden. Nun, das sind logische Beweggründe. Trotzdem muss das Ziel vorher skizziert werden.
2. Wer ist die Zielgruppe?
Wer soll zur Teilnahme bewegt werden? Institutionen, themenspezifische Blogger oder jeder, der ein Blog hat. Definiere das! Wenn eine bestimmte Zielgruppe anvisiert ist, wie bei der Kultur-Blogparade 2013 des Residenzmuseums, dann stelle das in der Einladung zur Aktion klar. Möchtest du spezifische Blogger (A-Blogger/Influencer/Spezialisten) gewinnen, so sprich sie im Vorfeld direkt an (persönliche Ansprache per Mail, Social Media, Anruf/Treffen) und informiere sie über die geplante Aktion.
3. Mehrwert über Thema und Vernetzung
Für die Leserschaft UND für die potentiellen Teilnehmer. Was haben diese davon, dass sie mitmachen? Erstens muss sie das Thema reizen, sei konkret mit dem Thema und trotzdem weit genug, damit sich die Zielgruppe angesprochen fühlt. Eine ausstellungsbegleitende Blogparade beleuchtes das Hauptthema auf anders. Beispielhaft sind die Blogparaden des Städel Museums „Ich bin ein/e schwarze/r Romantiker/in, weil, …“(Ausstellung „Schwarze Romantik“).
Sag den Teilnehmern, was sie von dir erwarten können: z. B. Verlinkung ihres Beitrags im Aufrufpost plus ein Fazit – wie es das Residenzmuseum, das Städel Museum und das Historische Museum Frankfurt getan haben. Die Beiträge werden so honoriert. Die Teilnehmer steigern ihren Bekanntheitsgrad.
4. Zeitplan aufstellen
Wie lange soll die Aktion laufen? Zumeist laufen sie mindestens vier Wochen. Ferienzeiten sind zu berücksichtigen, weil dann naturgemäß weniger gelesen und weniger mitgemacht wird. Plane einen Zeitpuffer für dich ein. Erfahrungsgemäß kommen nach Ablauf Nachzügler mit tollen Beiträgen. Termine für Ankündigungspost, offizielle Einladung und Fazit sind festzulegen.
5. Ankündigungs-, Einladungspost und Fazit
Empfehlenswert ist es, über die Blogparade vorher schon zu informieren: entweder in einem expliziten Ankündigungspost oder als Zusatz in deinen Blogartikeln ein bis zwei Wochen vor Start. Dann können potentielle Teilnehmer sich vorab überlegen, ob und wie sie teilnehmen wollen. Nenne das Thema, Hashtag und Dauer der Blogparade.
Der Einladungspost bestimmt den Ablauf der Parade und gibt Beispiele. WICHTIG: Stell klar, dass die Beiträge mit dem Aufrufpost zu verlinken sind UND das die URL zur Sicherheit als Kommentar angegeben wird. Manchmal funktioniert nämlich die Trackback-/Pingbackfunktion nicht.
Ein Fazit zu schreiben, ist wichtig. Es zeigt deine Wertschätzung für die Teilnehmer. Vorteil einer Nachlese ist die erhöhte Aufmerksamkeit und die Nachhaltigkeit der Aktion im Netz. Es ist deine Analyse, du gewichtest.
Was ist währenddessen zu tun?
6. Verlinken im Aufrufpost und kommentieren
Verlinke umgehend eingehende Beiträge im Aufrufpost. Lege dafür eine Kategorie, wie „Aktualisierungen“ am Ende des Aufrufs, an. Hier listest und verlinkst du die Beiträge chronologisch nach Eingang. Kommentiere die Artikel der Teilnehmer, bedanke dich mit Bezug auf den Inhalt. Daas zeigt, dass du den Beitrag gelesen hast und wertschätzt.
7. Bewerben und kommentieren der Eingänge
Sobald verlinkt und kommentiert wurde, informiere über deine Social-Media-Plattformen über den Neuzugang. Nutze alle Kanäle, die du pflegst (Facebook, Twitter, google+, Pinterest …). Dadurch erhöhst du die Viralität. Verwende grundsätzlich den festgelegten Hashtag. Falls du ein Monitoring Tool geschaltet hast (Bsp. Mention, TweettheArchivist, google alert), lässt sich so die Viralität messen. Bei Twitter kannst du den Hashtag tracken und über Tools dokumentieren. Wenn du den Fremdbeitrag auf deiner Facebookseite postest, dann gib zusätzlich die URL des Aufrufposts an. Damit verweist du grundsätzlich auf die Blogparade und Blog.
Sollten die Teilnehmer ihre Beiträge via Social Media bewerben, retweete, kommentiere und like diese. Es ist sinnvoll eine Pinnwand auf Pinterest für deine Aktion zur Dokumentation einzurichten. Gleichzeitig nutzt du die Bildersuchfunktion dieser Plattform – dein Thema wird hier sichtbar. Zugleich kannst du beim Einpflegen hier via Twitter jeden Neuzugang als Update erneut bewerben. Die Aufmerksamkeit bleibt so konstant hoch.
8. Kontinuierliche Bewerbung der Blogparade
Informiere Facebookgruppen ggfs. auch Communitys auf google+ über den Start der Blogparade. Benutze hierzu den Aufrufpost. Du könntest Neuzugänge hier durchweg als Kommentar einpflegen = Aktualisierungen.
Animiere via Twitter zur Teilnahme, in der Art „schon X Beiträge, da geht doch noch mehr“. Spreche per direct messages auf Twitter gezielt gewünschte Teilnehmer an, frage sie ob sie teilnehmen wollen. Bewerbe kontinuierlich den Aufrufpost.
Was ist nach der Blogparade zu tun?
9. Schnelldurchlauf via Twitter
Nach Ablauf der Maßnahme könntes du einen Schnelldurchlauf via Twitter, in der Art: „Durchlauf #Parade 1/20: …“ mit zeitlichen Abstand starten (nicht zu dicht aufeinander, da Twitter dich sonst als Spammer abstrafen könnte). Dadurch fühlen sich alle Teilnehmer angesprochen, retweeten, liken, kommentieren #Werbetrommel. Weiterhin wird die Neugier auf diesen häufig gesetzten Hashtag geweckt, „Zufallsleser“ können dadurch generiert werden.
10. Fazit schreiben
Das abschließende Fazit geht entweder allgemein auf die Blogparade ein mit erneuter Auflistung und Verlinkung der Beiträge. Es resümiert diese unter bestimmten Kriterien oder stellt die Quintessenz des einzelnen Artikels vor. Wenn es viele Beiträge gibt, überlege, ob du die Nachbesprechung teilst, denn die Leser lesen keine extrem langen Blogposts.
Werfe dann ein letztes Mal die digitale Werbetrommel mit aller Wucht an!
Eine Blogparade durchzuführen ist spannend und macht aus mehreren Gründen Sinn. Über die Motivation und Sinnhaftigkeit einer derartigen Aktion habe ich hier schon geschrieben. Die Tipps richten sich an Initiatoren einer Parade. Was gilt es aber zu beachten, um möglichst erfolgreich an einer solchen teilzunehmen? Dazu erfährst du in: „10 Tipps für die erfolgreiche Teilnahme an einer Blogparade„.
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Danke für den leicht und fröhlich geschriebenen Beitrag, den ich mir gerade zur Planung einer Blogparade hernahm und Punkt für Punkt abarbeitete. Schön, wenn man nicht das Rad selber erfinden muss und von den Erfahrungen anderer profitieren kann und darf.
Liebe Karin,
sehr gerne geschehen! Das freut mich sehr, wenn Dir das geholfen hat. Informiere mich doch mal via Twitter über die Blogparade. Ich bin neugierig. Die Gericht auf deinem Blog sehen leckerschmecker aus!
Viel Erfolg!
Schöne Grüße,
Tanja
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Hallo!
Ich habe auch grad überlegt, ob ich denn nicht irgendwann mal etwas über das Initiieren von Blogparaden schreiben soll. Ich hab ein wenig gegoogelt und bin auf deiner Seite gelandet. Das sind ja wirklich sehr schöne Tipps!
Vor allem habe ich die Erfahrung gemacht, dass es bei einem Blog, der noch nicht so bekannt ist – vielleicht sogar erst neu gestartet wurde – nicht schaden kann, themenrelevante blogs per Mail anzuschreiben. Viele sind durchaus dankbar für den Hinweis. So war schon meine erste Blogparade mit 30 Teilnehmern sehr erfolreich und auch meine jetzige, die noch bis Freitag läuft (ich glaub ich hab 26 gezählt).
Die zweite wichtige Erfahrung, die ich gemacht habe ist, dass das Thema nicht zu eng sein sollte. Es sollten sich möglichst viele angesprochen fühlen (sofern möglichst viele mitmachen sollen, kommt ja auch auf`s ziel drauf an).
Liebe Grüße
Martin
Lieber Martin,
vielen herzlichen Dank für deine Tipps! Ich stimme dir zu, dass themenrelevante Blogs schriftlich über eine Blogparade informiert werden und dass das Thema weit gefasst sein sollte. Ich wäre auch dankbar für solch einen Hinweis. Wenn der Zeitfaktor passt, ist das grundsätzlich eine sehr gute Art und Weise sich mit anderen zu vernetzen.
Es freut mich sehr, über den Artikel Dein Blog kennengelernt zu haben. Ich schaue mir Deine Blogparade an und wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und einen prima Austausch!
Grüße, Tanja
P.S.: Ostern verlangsamte den Alltag – jetzt ist alles gefunden ;-)
Hallo Tanja,
die meisten waren auch dankbar für den Hinweis. Nur bei meiner ersten Blogparade habe ich ein paar böse Worte von zwei Bloggerinnen bekommen. Aber das muss man aushalten.
Am Montag starte ich bereits wieder eine neue Parade. Kannst gerne vorbeischauen (und natürlich auch teilnehmen ;) )
Liebe Grüße
Martin
Hallo Martin,
stimmt, das ist das Los, das eventuell auch negative Antworten kommen. Ist mir im musealen Bereich bisher nicht passiert. Hier entwickelt sich die Bloglandschaft noch, worüber ich sehr froh bin.
Erstaunlich und prima finde ich aber die Zahl der Blogger, die bei deinen Blogpararden mitgemacht haben – sehr gute Resultate!
Vielleicht hast du Zeit und Lust zum stARTcamp in München am 20. April 2013 zu kommen, dort halten @tinowa und ich, wenn das Auditorium es annimmt, eine Session über das Bloggen im Museum. Ein Austausch/Diskussion mit dir wäre klasse.
Bin gespannt, was für eine Blogparade du am Montag lancierst.
Herzlich, Tanja
Hallo!
Ja ich bin auch sehr zufrieden mit der Beteiligung. An der Blogparade von sinnundverstand.net habe ich übrigens selbst auch mitgemacht.
Zum stARTcamp nach München werd ich allerdings nicht kommen, auch wenn ein Austausch sehr interessant wäre. An diesem Tag kann ich gar nicht, weil ich schon anderweitig in Wien einem Vortrag lauschen werde. Wünsch dir jedenfalls eine Schöne Zeit beim stARTcamp :)
Liebe Grüße
Martin
Danke! Eine sehr gute Anleitung zur Durchführung einer Blogparade! Auf diese werde ich gelegentlich zurückkommen … :-)
Lieber Dave,
merci und gerne geschehen! Das „gelegentlich zurückkommen“ gefällt mir außerordentlich gut! Ja, mach‘ das. Die Zeit wäre auch überreif für eine Musik-Blogparade mit spezifischer Fragestellung.
Bekannt sind mir hier die Blogparaden:
– der Duisburger Philharmoniker (DaCapo) von 2011 (Das Blog gibt es leider nicht mehr), Thema: Das Konzert der Zukunft
– „Musik des Jahres 2010/2011/2012
– „Konsum und Archivierung von Musik“ von @HagenKohn
Vielleicht kennst du weitere, vielleicht aber formiert sich bei dir schon ein Thema. Das wäre jedenfalls klasse.
Merci für deinen Kommentar, denn nur so bin ich auf deine lesenswerte Auswertung deiner Blogparade: „Facebook ist nicht das Internet“ http://bit.ly/14ViwJC gekommen. Freue mich auf weiteren Austausch!
Verschneite Grüße (wo bleibt der Frühling??)
Tanja