„Museen werdet mutiger“ – das forderte Mareike Hirschfeld vom Museum für Naturkunde in Berlin auf der Tagung „Das Museum von Babel„. Damit steht sie nicht alleine da. Die Vortragenden sind diesen Weg bereits gegangen, gehen ihn noch und hinterfragen ihre museologische Arbeit. Sie hinterfragen vor allem das Verhältnis von Besucher und Museum in unserer analogen und digitalen Gesellschaft – klare Lichtblicke für das Museum der Zukunft. Genau diese Lichtblicke kündigte ich bereits im letzten Artikel „14 Gründe gegen Social Media“ an – et voilà – hier sind sie:
Museum von Babel – das Motto
Diese Darstellungsmittel bedürfen klare Strukturen. Die Diskussion war phasenweise babylonisch. Lest euch dazu besonders den Artikel von Tanja Neumann „der vernetzte Besucher“ durch und hört euch die Zusammenfassung auf Deutschlandfunk „Digitalisierung. Das Museum der Zukunft“ an, die nicht alle Facetten aufzeigt.
Lichtblicke – das digitale und analoge Museum
Ich werfe euch mal ein paar Aussagen, die fielen, zur Reflexion vor. Sie machen Museen und Kultur Mut, die „neuen“ alten Kommunikationsformen auszubauen. Alt deshalb, weil das Digitale schon längst Realität geworden ist. Analog und Digital müssen keine Gegensätze sein: Bei beiden geht es um Austausch, Zuhören und Miteinander-Reden. Nur gibt es dafür verschiedene, sich ergänzende Wege. Die Vorträge werden wohl bald als pdfs downloadbar sein – klarer Tipp!
Sammlungen & Museumsforschung: müssen sich ändern
Prof. Dr. Wiebke Ahrndt, Übersee-Museum Bremen
- ein Ende der Digitalisierung gibt es nicht wegen des Technikfortschritts
- digitalisierte Sammlungen sind deshalb nicht abschaffbar
- die Aura eines Originals wird nicht durch das Digitale ersetzt
- Digitalisierung ist ein Weg des internationale Wissensaustauschs auf Augenhöhe für Museen
- Forschung und Museumssammlungen werden sich ändern müssen
Ausstellung und Vermittlung – Resonanzraum
Dr. Peter-René Becker, Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg
- nach Chris Dercon, Leiter der Tate, soll ein Museum Fragen aufwerfen, die Google nicht beantwortet
- ersetzt den Begriff der Zielgruppe durch den „Resonanzraum“. Es gibt nicht mehr die eine Zielgruppe, sie ist unterschiedlich verortet, analog wie digital
- der Begriff des „überalterten Publikums“ ist durch den des „wissbegierigen Klientels zu ersetzen
- Bürger müssen aktiver Partner für das Naturkundemuseum sein, das gilt es zu fördern.
- fordert das „ambulante Museum“, für das eine Didaktik erforderlich ist, die bislang noch fehlt. Gemeint ist damit, dass das Museum zum Menschen kommt, die nicht einfach ins Museum kommen können, wie beispielsweise das Format des Senckenbergmuseums „Friends for Seniors„. Hier wird Wissen ins Seniorenheim gebracht
- Museen sind Orte der digitalen Kommunikation. Es wird analog erlebt, aber digital kommuniziert.
- Crowd-Guiding, d.h. Laien führen Laien durchs Museum, kann helfen, die Museumsbesucher zu binden.
„Von virtuellem Glanz und realer Mühlsal“
Dr. Frank P. Bär, Germanisches Nationalmuseum
- die persönliche Vermittlung ist gefragt. Sie ist ein besonderer Erlebnisraum. Für diesen bietet Social Media die große Chance, die da draußen, außerhalb des Museums, einzubinden
- Museen müssen über ihre Öffnungszeiten nachdenken –> ein Großteil der Bevölkerung muss den Museumsbesuch aufs Wochenende verlegen –> da gibt es Konkurrenzangebote
- stellt sieben Aussagen und Perspektiven auf, über die jedes Museum mal nachdenken sollte. Danach ist es ganz normal, dass das Museum im Web 2.0 unterwegs ist, denn Museen sind Orte zwischenmenschlichen Dialogs und der findet nicht nur im Analogen statt.
„Das digital erweiterte Exponat im Museum der Zunkunft“
Prof. Dr. Daniel Gilgen, Hochschule Trier
- fragt danach, wie der Museumsbesucher sich nach seinem Besuch wohl fühlt. Was gibt ihm das Museum dazu mit: dauerhafte Beziehung vs. Einmaligkeit?
- der Museumsbesuch beginnt schon vorher – vor dem Besuch, währenddessen und danach
- das Objekt wird über das Digitale wichtiger
- besonders schön: Während wir noch diskutieren, ob ein Museum das Netz nutzen sollte, gibt es im Straßenverkehr in China bereits Wege für Smartphone Nutzer, um Unfälle zu vermeiden
„Die szenografische Darstellung des Immateriellen“
Prof. Dr. Gerhard Kilger
- der Besucher geht mit phänomenalem Bewusstsein ins Museum. Er will dort „dösen“, ist in erster Linie vom Raumeindruck inspiriert, weniger vom Interesse
„Push the Button!“
Corinna Endlich, Kulturhistorisches Zentrum Westmünsterland
- Wissenschaft und mediale Inszenierung besitzen keinen Konflikt, denn Historie bleibt Historie
- Medien erzeugen Aufmerksamkeit
„Digitale Rekonstruktionen und Virtual Reality als Mittel der Wissensvermittlung im archäologischen Forschungsmuseum
Mag. Dominik Kimmerl, Römisch-Germanisches Zentralmuseum (RGZM)
Prof. Dr. Michael Orthwein, Fachhochschule Trier
- Erlebnis Rotunde
- das Museum wird virtuell. Der Museumsbesucher wird über Virtual Reality zum Teilnehmer. Die neuen Medien fordern zum Mitmachen und Mitagieren auf.
Zahlen und Stimmen zu #MuseumBabel
62% der Internetnutzung erfolgt übers Smartphone. Dieses ist integraler Teil der privaten Kommunikation laut Holger Simon.
Lest dazu neben den Blogpost von Tanja Neumann auch die Auswertung der ARD/ZDF-Studie der Kulturkonsorten durch.
Nach Helge David stärk mobiles Internet im Museum die Neugier und Entdeckerlust, weil der Nutzer sich beteiligen kann. Hier geht es zu seinem Vortrag „Museum öffne dich„.
Auf der Podiumsdiskussion wurde klar gefordert, dass das Museum umdenken muss, nicht nur personell und finanziell. Eventuell muss überlegt werden, was wegfallen muss, um das Museum der Zukunft zu gestalten (Gregor Isenbort). Die creative common zero licence resultiere aus der Angst heraus, jemand klaue etwas. Dafür gibt es keine Belege, die Angst resultiert vermutlich mehr aus emotionalen Hemmungen (Dr. Elisabeth Niggemann).
Lichtblicke gibt es also, nicht alle führe ich hier auf, aber jede Menge Stoff zur Reflexion ist da. Was meint Ihr? Ergänzt und diskutiert pro Kultur!
Michael M. Stanic
An die Redaktion
Guten Tag,
Ihren Artikel Museeum der Zukunft betreffend, bitte ich um die Mail von
Ihen Redakteuren zum Thema Museum Zukunft.
Mfg
Dr. phil. sc. Stanic,Michael
Kunsthistoriker,Kunstmanager
Agora Development & Partner, Kulturberatung
Lieber Herr Stanic,
Redakteurin bin ich. Einfach das Kontaktformular im Blog nutzen. Die Nachrichten erreichen mich.
Beste Grüße
Tanja Praske
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Als Ergänzung quasi von „außen“ (ich komme ja nicht unmittelbar aus dem Museums-Kontext) – auch von der anderen Seite werden viele dieser Punkte geteilt. In Karlsruhe wurde vor Kurzem in einer Workshopreihe, die ich mitmoderieren durfte, ein Manifest zum Digitalen Wissen erarbeitet. Und auch die beteiligten Digital-Enthusiasten und Futuristen, wenn ich es mal so pauschalisierend zusammenfassen darf, wollen ganz und gar das Analoge abschaffen:
„Die Digitalisierung des Wissens ist unaufhaltsam. Sie macht das weltweite Wissen in nie dagewesener Weise verfügbar. Digitalisierung bedeutet allerdings immer einen Informationsverlust, subjektive Blickwinkel und objektiv-technische Grenzen; sie kann ein analoges Objekt nie vollständig ersetzen“
http://manifest-digital.de/
Wenn auch grundlegender ausgerichtet, macht dies doch aber auch Mut für das so schön bezeichnete digital-analoge Museum.
Ooops, da fehlte ein „nicht“ -> „ganz und gar NICHT abschaffen“
Lieber Philipp,
pardon für meine verspätete Antwort – geteilt, gelikt und geplusst habe ich euer Manifest überall! Es steckt viel Wahres darin, Problemfelder, die auf der Tagung angesprochen wurden und die im Netz kursieren. Durch diese Informationsfluten und neue Wissensmöglichkeiten ergeben sich Chancen und Risiken, die es auszuloten gilt bzw. mit denen wir arbeiten müssen. Nicht nur die Politik ist gefragt, sie zwar auch in besonderen Maßen und ist dabei nicht zuletzt auch überfordert, wie die ganze #Neuland-Diskussion zeigte, auch die Kulturinstitutionen können Wegbereiter werden, wenn sie sich denn trauen.
Sie können definieren, wie sie mit dem Social Web umgehen wollen und können, ist natürlich davon abhängig, wie erfolgreich sie mit ihren Maßnahmen sind. Es ist sicherlich keine Frage mehr, ob sie mitmachen sollten, sondern nur noch wie, wenn sie die Chancen vom Social Web für sich entdecken wollen. Hier können sie auch Maßstäbe setzen und zwar, dass natürlich Menschen hinter den Kanälen stecken, die zugleich auch ihren privaten Rhythmus haben. Das heißt eine Frage kann bzw. muss nicht immer sofort beantwortet werden, sondern zeitnah. Auch Museumsmitarbeiter haben Freizeit. Eine Kulturinstitution darf und muss „Gesicht“ zeigen und darf und muss experimentieren dürfen.
Die letzten Posts haben viele Diskussionen ausgelöst und einiges davon muss vertieft werden. Ich danke dir jedenfalls sehr, dass du hier geantwortet hast. Ich bin auch sehr gespannt, was ihr noch auf die Beine stellt in Karlsruhe – ein Hort der Inspiration!
Herzlich,
Tanja
Liebe Tanja,
ein verspaeteter Dank fuer diesen sehr hilfreichen Einblick in die Diskussion zum Digitalen in Deutschland. In Grossbritannien wird das Digitale immer mehr von Anfang an in jede Planung eingebaut. ‚Digital‘ wird nicht mehr separat behandelt, sondern in einem Zuge mit anderen moeglichen Vermittlungsmethoden. Das Partizipatorische steckt aber immer noch in den Kinderschuhen – oft wird hier noch gelaubt, dass die Moeglichkeit zur freien Inhaltswahl und (vielleicht) das Hinterlassen von Kommentaren allein dem partizipatorischen Anspruch genuegt. Da muss noch mehr gemacht werden. Beispiele aus Deutschland hierzu wuerden mich interessieren.
Vielen Dank,
Nicole
Liebe Nicole,
herzliches Dankeschön für deinen Vergleich mit der Situation in Großbritannien. Dort habt ihr doch schon prima partizipatorische Elemente, wenn ich mir die Social Media-Aktivitäten der Tate u.a. anschaue. Spannend zu sehen, dass es Normalität ist SoMe von Beginn an mit einzubeziehen, auch wenn vielleicht das Partizipatorische hinterherhinkt.
Ich hatte mal in einer Museumsfacebook-Gruppe nach deutschen Beispielen nachgefragt, vielleicht wird hier noch geantwortet. Gut, wäre es, du liest den vorherigen Artikel von mir, hier insbesondere die Kommentare, da du dort schon einige sehr gute Beispiele für partizipatorische Elemente findest: https://www.tanjapraske.de/2014/11/19/14-gruende-warum-museen-kein-social-media-brauchen/#more-571
Hervorzuheben sind: Stadtmuseum Stuttgart, Historisches Museum Frankfurt, DDR Museum, Schirn, Städelmuseum, das Martha Museum, das LMK-Landesmuseum für Kunst und Kultur in Münster, das Archäologische Museum in Hamburg, Burg Posterstein, Universalmuseum Joanneum, Historisches Museum Basel, Essl Museum. Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr Beispiele guter Social Media-Aktionen, die das partizipatorische Element ansprechen, fallen mir dazu ein. Einige von denen führen ein Museumsblog, diese findest du in meiner Museumsblogroll: https://www.tanjapraske.de/museumsblogroll/
Weiterhin gibt es in Deutschland immer mehr Tweetups in den Museen, zuletzt im Technoseum in Mannheim, im Lindenmuseum in Stuttgart, in der Kunsthalle Karlsruhe, in Berlin und ich darf verraten, dass es bald, noch im Dezember, wieder eins in München geben wird. Werde dich darüber informieren. Diese digital analogen Maßnahmen fordern das Partizipatorische geradezu heraus. Blogposts entstehen, das Museum wird im Netz darüber präsenter – und das ist schön und richtig!
Finden denn auch zahlreiche Tweetups in Großbritannien in den kleineren oder mittleren Museen statt? Würde mich sehr interessieren.
Ich hoffe, ich konnte dir einige Punkte nennen. Es wäre schön, wenn du bei uns, bei mir bleibst und weiterhin mitdiskutierst, so kommt Kultur voran – merci! Dein Blog ist jetzt bei mir im Feedly eingespeist!
Herzlich,
Tanja
Klasse Zusammenfassung, liebe Tanja.
Ich hoffe sehr, dass sich mehr und mehr Gelegenheiten ergeben, all das weiter zu diskutieren. Was haltet ihr von einem Museums-Camp? Ich finde, dass man noch einmal mehr und besseren Austausch hat, wenn alle aus einer Branche kommen. Eine Idee von vielen …
Herzliche Grüße von Anke
Liebe Anke,
merci! Einerseits gibt es die stARTcamps, die nächsten in Münster und München im Frühjahr 2015, andererseits ist die Idee eines reinen Museums-Camps charmant, wenn sich viele Museen beteiligen, die Profis unter ihnen, und die die dem Thema gegenüber offen sind und ganz informell ihre Punkte ansprechen möchten.
Für die unter euch, die nicht wissen, was ein Barcamp oder auch stARTcamp ist, hier eine Definition: https://www.tanjapraske.de/2012/10/24/chance-barcamp-oder-startcamp-wissensvermittung-oder-inspiration-hoch-zehn/?preview=true&preview_id=38&preview_nonce=7f2b182d6b&post_format=standard
Wer von euch wünscht sich denn ein Museums-Camp?
Es gibt wohl schon ein paar Ideen!
Herzlich,
Tanja
Liebe Tanja,
danke für die Zusammenfassung. Die Abschlussdiskussion war wohl sicher spannend. Es wird wohl in den Museen immer spürbarer, dass Dinge sich ändern müssen und werden. Aber man sieht auch, dass das Digitale eben ganz viele Dinge sind und ganz verschiedene Handlungsstränge benötigt. Leider sind alle Diskussionen immer irgendwie angstbehaftet, anstatt Chancen und Möglichkeiten zu sehen. Aber das wird auch noch (vielleicht).
Beste Grüße
Markus
Lieber Markus,
eine Abschlussdiskussion gab es gar nicht. Die Podiumsdiskussion erfolgte am Abend des ersten, tatsächlichen Konferenztages. In der Tat wäre das gut gewesen zu machen. Immerhin werden die Vorträge noch als pdfs zur Verfügung gestellt. Dann könnt ihr euch einen besseren Überblick verschaffen.
Besonders gut gefällt mir an deiner Äußerung: „dass das Digitale eben ganz viele Dinge sind und ganz verschieden Handlungsstränge benötigt“. Ja. Nach null-acht-fünfzig kann hier nicht gehandelt werden, wenn man Erfolg haben möchte. Wenn man die Kultur voranbringen möchte, auch in Gesellschaftsschichten, die das Museum nicht zuoberst auf der Liste haben.
Vielen Dank und schönen Abend!
Herzlich,
Tanja
Liebe Tanja,
danke für Deinen Beitrag! Da ich nicht dabei sein konnte, habe ich nun doch eine Vorstellung, was auf der Tagung diskutiert wurde. Ich denke, dass „digital“ schon in den meisten Museen angekommen ist, aber was immer auch noch etwas verkannt wird, dass es viele Ressourcen benötigt, um das Analoge digital zu bekommen… Es mag sein, dass in den letzten Jahren einiges versäumt wurde – jammern hilft aber nicht!
Die globalen Forderungen in Hinsicht auf „Umdenken im Museum“, die Du am Ende erwähnst, kann ich so aus der Ferne nicht so richtig nachvollziehen, ist es doch etwas beliebig: gab es da auch konkrete Ansätze wie etwa nicht mehr die ganze Sammlung erforschen, sondern nur einige wenige Objekte oder so?
danke und schöne Grüße,
Nina
Liebe Nina,
danke, dass ich dir hiermit einen guten Eindruck der Tagung vermitteln konnte, wenngleich ich selektiv verfahren musste, da jeweils drei Panels gleichzeitig statt fanden. Nun, gejammert wurde in den Diskussionen vor Ort zwar, dennoch gab es auch die Neugier und die Erkenntnis, dass das Museum auf die digitale Gesellschaft reagieren muss.
Ich hab‘ mal im Netz nachgehakt, ob sie eine Idee zu deiner Frage haben, denn ad hoc fiel mir nichts dazu ein. Es ging viel um Sammlungen und deren Digitalisierung und die Schwierigkeiten einer zu etablierenden Norm über Meta-Daten. Da saß ich nicht drin. Das Berliner Museum für Naturkunde ist hier wohl sehr fortschrittlich. Ich hake bei ihnen nochmals nach. Vielleicht mögen sie hier auch antworten, was das Beste wäre.
Zugleich fragte ich im Netz, vielleicht kommt noch Antwort. Das „Umdenken“ bezog sich darauf, wenn nicht mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden, dann ist zu überlegen, was mit dem Vorhandenen gemacht werden kann. Bei Dr. Niggemann fiel das Stichwort Change Management. Umdenken betrifft aber auch, die Erkenntnis, dass Social Media, das Social Web Ernst zu nehmen ist, ähnlich wie man wohl schon vor Jahren das „Internet“ als Nerd-Sache abtun wollte und nicht konnte. Die Zahlen und Fakten sprechen heute für sich.
Tatsächlich muss eher überlegt werden, wie man als Museum überhaupt noch Gehör findet in der Datenflut, die der User ausgesetzt ist, die er versucht durch Selektion, Scannen etc. zu filtern. Dann gibt es ja noch seine individuelle Filterblase, wenn hier das Museum nicht erscheint, stehen die Karten schon einmal schlecht.
Ich überlege noch, ob mir weiteres einfällt, wollte dir nur schnell ein kurzes Feedback geben.
Merci!
Schönen Abend
Tanja
Hi zusammen.
Noch ein kleiner Nachtrag: Es gab auf der Konferenz eine Workshopsession, wo mehrere Citizen Science Projekte vorgestellt wurden.
Ohne jetzt auf einzelne Projekte eingehen zu wollen, wäre hier für mich ein grundlegender Gedankengang: Die Besuchen mitpartizipieren lassen! Immerhin heisst es ja auch „Social“ Web.
Dieses Umdenken hat aber in sehr vielen Köpfen weder stattgefunden, noch ist es überhaupt in Bewegung gesetzt worden. Das Naturkundemuseum in Berlin hat hierbei bereits ein vielversprechendes Wikiprojekt gestartet, wo alle (außer den Besuchern) an einem Partizipationsprozess beteiligt sind. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die Besucher hier mitdiskutieren dürfen.
Das wird alles mit der Zeit kommen – und wenn man nichts damit zu tun haben will, dann ist dies auch in Ordnung. Ich persönlich finde es aber immer besser ein Teil der Lösung (=wie binde ich Social Media ein), anstatt des Problems (=Social Media brauchen wir nicht und verursacht nur Kosten) zu sein.
Beste Grüße
Athanasios