Die Frage nach der Definition von Kultur ist keine einfache. Hart ringen die Blogger darum. Oft tasten sie sich vorsichtig an den Kulturbegriff heran, bevor sie ihn fulminant entwickeln. Warum definieren sie ihn? Weil Kultur berührt und mehr kann als einfach nur da zu sein oder vielleicht auch gerade deshalb? Die Beiträge 25 bis 49 der Blogparade #KultDef sind ähnlich breit aufgestellt wie jene der ersten Zusammenfassung. Du kannst sie nachlesen, -hören und –sehen. Die Stichworte zur Kultur lauten: Identität, kleinste Nenner, Machtdispositiv, Freiheit des Blicks, ganzer Mensch, Kulturkinder, angenehmer Sommerregen, Repressionsinstrument, menschliches Miteinander …
25. Thomas Brasch: „Kultur ist nicht konsensfähig“ (11.6.15)
Thomas Brasch sieht Schwierigkeiten, Kultur auf den kleinsten Nenner zu bringen. Seiner Einschätzung nach gibt es in der Kultur keinen Konsens. So zäunt er das Pferd von hinten auf, indem er fragt, was nicht Kultur ist. Et voilà, schon sind wir bei der Natur. Sie kennt keine Kultur. Hingegen nimmt ihr Erzfeind, die Kultur, keine Rücksicht auf sie. Sie kultiviert die Natur. Thomas zieht den Vergleich zur Höhlenmalerei, die Strukturen besitzen Allgemeingültigkeit: „Je nach dem welche kultivierte Gesellschaftsgruppe wir in die Höhle schicken, wird die Wertschätzung der Höhlenmalerei unterschiedlich sein“. Zudem changiert sie in der Zeit.
26. Arbabat: „Kultur ist für mich …? #KultDef“ (11.6.15)
Wieder einmal bewahrheitet es sich, dass die Kindheit prägt: Schon als Kleinkind in Museen und zu antiken Stätten von den Eltern verschleppt, studierte Roxane später Ägyptologie. Seit zehn Jahren ist sie nun am Ägyptologischen Museum in München tätig. Was bleibt? „Für mich lehrt uns die Vergangenheit, das Jetzt zu verstehen.“ Ihre Faszination für Originalobjekte ist greifbar. Ihr Fazit mag ich: „Kultur ist Neugier, Faszination und immer ein klein wenig Gänsehaut“.
27. Eine Art Blog: „#KultDef: Maulkorb und Musiktheater“ (12.6.15)
Im Gegensatz zu Thomas Brasch findet Thomas Desi, künstlerischer Leiter des Musik-Theaterfestivals, den gemeinsamen gesellschaftlichen Nenner, auch wenn uns dieser nicht so gefallen wird: Es ist die Kultur als Repressionsinstrument. Zwang, Aufschub und Verzicht kennzeichnen Repressionskultur. Desis Post trieft vor Sarkasmus und Hoffnung. „Kultur durchbrechen heißt, sie Zerbrechen, Zerstören…“. Der Hoffnungsschimmer: „Erfinde sie dennoch, die Kultur, wenn du es kannst.“
28. Art in crisis: „Kultur – und alle so yeah!“ (13.6.15)
Ich mag Maria Männigs aka @mizzy_Schnyder professionell deformierte Sicht auf Kultur. Was ist der naive Kulturbegriff? Und wie schaut der aufgeklärte Kulturbegriff aus? In der Nationalstaatenbildung spielt die kulturelle Identität eine große Rolle. Das umfasst Strategien der Inklusion und Exklusion (hatten wir schon einmal bei Helen Knauf, Nr. 4 #KultDef 1). Kulturkämpfe sind keine moderne Erfindung. Das zeigte schon das Altertum, die Bilderstürme und Co. Kultur wird als Mittel sozialer Distinktion benutzt. „Grundsätzlich also handelt es sich bei der Kultur um ein Machtdispositiv“.
29. Hemd ohne Naht: „Kultur ist für mich – Ein Beitrag zur Blogparade #KultDef“ (16.6.15)
Hier beschreiben gleich mehrere ihren Kulturbegriff. Dieser reicht von Kultur als vielfältiges Konstrukt, homerisches Gelächter, Brücke der Zeiten, unabhängig von Zeit, ambivalentes Gespinst bis hin zu Gesellschaft und Kultur als untrennbare Begriffe. Zum Schluss führt eine Archäologin ihre Sicht auf die Kultur aus. Ihr nach gibt es Kultur „zumindest nicht ohne Menschen. Und wo Menschen sind, ist Kultur? Kultur ist immanent!“.
30. Pausanio: „Wie definiert man Kultur?“ (17.6.15)
Seminarteilnehmer der Pausanioakademie definieren ihren Kulturbegriff, nicht schriftlich, sondern via Audioeinspielung. Wie schon bei Hemd ohne Naht (29) ist das Stimmgewirr zur Kultur facettenreich: Lebensrealität zwischen Games und Ballett, Jugendkultur, „Acker auf dem man die Saat seiner Geschichte erntet“, hinterfragte Hochkultur, lebendig durch den steten Wandel, keine Einbahnstraße … Auch der Chef, Holger Simon, meldet sich zu Wort: Er „will die Spuren [der Menschen in der Welt] entdecken, Geschichten erzählen und die Kultur lebendig werden lassen“.
31. Result: „Kultur ist Vielfalt des Lebens – ein Beitrag zu #KultDef“ (17.6.15)
Wieder erwartet uns ein Audio mit einer Vielzahl an Stimmen über und zur Kultur. Passanten in der Kölner Innenstadt antworteten. Ihnen fiel es nicht leicht, den Kulturbegriff zu definieren. Interessant dabei: „Menschen vom Fach“ – Musikstudenten – erbaten mehr Infos zur Fragestellung. Vermutlich gehen wir zu verkopft das Thema an. Erneut heißt es, dass Kultur nicht zwingend notwendig mit Hochkultur verbandelt sein muss. Tatsächlich ist Kultur überall. Ist das nun wieder die Sinnentleerung die @cogries (#KultDef 1, 13) anspricht?
32. Kind am Tellerand: „Kultur mit Kindern – warum das Ganze?“ (18.6.15)
@MarinaBettinaEic schreibt sehr einfühlsam über Kunst und Reisen mit Kindern und Teenagern. Nachdenkenswert: „Kultur fängt da an, wo der Instinkt aufhört“. Die Aussage illustriert sie am Beispiel einer Büffelherde. Ist das so, dass „die großen, wirkungsvollen Interpretationen der Welt … immer im Kollektiv (siehe hierzu auch 41) entstanden“ sind? Und weiter: Die Macht von Kulturkreisen kann die individuelle Freiheit beschneiden. Und ist das der kleinste gemeinsame Nenner (25, 27) „Kunsterlebnisse bringt kulturelle Sichtweisen auf den Punkt“. Alles ist heute eine Frage der individuellen Perspektive. Wir haben die Wahl: „Niemand kann unsere Perspektive festlegen“. Bewahrt die Freiheit des Blicks, so ihre Forderung.
34. Marlene Hoffmann: „Zwischen Dänemark und Deutschland. Gedanken über Kultur“ (19.6.15)
Wo erlebt man am besten kulturelle Unterschiede? Klar, zunächst mal durch das Studium in unterschiedlichen Städten. Getoppt wird das dann durch einen längeren Auslandsaufenthalt. Marlene Kulturmomente in Dänemark faszinieren. Während in Deutschland Wahlen emotionslos, nüchtern und langweilig sind, ist dort der Wahltag ein Festtag. Was meint Marlene wohl mit der „Unbeholfenheit und Skepsis gegenüber digitalen Entwicklungen“? Lesen!
36. Eine Art Blog: „#KultDef 3“ (19.6.15)
Thomas Desi prangert die Spaßgesellschaftssprache an, während Konzerne Kultur kaufen. Stimmt es, dass Kultur die Aufgabe hat, „aus Ahnungslosen „Ahnungsvolle“ zu machen“? Immerhin „Der Tanz ums goldene Kalb wummert heftiger denn je auch in der Kultur, aber die Party ist längst vorüber“. Harte Worte und wo bleibt die Hoffnung?
37. Le Monde de kitchi: „Blogparade #KultDef“ (20.6.15)
And again: der Kulturbeutel. Wunderbar bezieht sich Astrid auf vorausgegangene Beiträge zu #KultDef. Sie verkehrt @kulturtussi-s Aussage, indem für sie Kultur DaseinsFÜRSORGE ist. Im übertragenen Sinn ist Kultur der Luxus, „sich mit Dingen zu befassen, die einem gut tun“ – wie schön! Sie zitiert Siegfried Lenz „Kultur entsteht immer nur im produktiven Müßiggang, in großen „Augenblicken schöpferischer Faulheit“. Kultur hilft Astrid „ein (ganzer) Mensch zu sein und zu bleiben, …“. Grandios!
38. Tausendschön & Rosenrot: „Samstagsallerlei oder so: was ist für dich Kultur?“ (20.6.15)
Wir erleben einen wunderbaren Spaziergang durch den Münchner Stadtteil Haidhausen, das französische Viertel. Ich bin happy, dass Astrid sie zur Teilnahme bewegen konnte. Die Gedanken und Bilder gefallen mir sehr. „Kultur fängt im menschlichen Miteinander an“. Das betrifft gutes Benehmen, aber auch „nicht ständig in allem nur das Schlechte“ zu suchen und „sich eben genau kultiviert“ zu verhalten. „Sich dem Augenblick hingeben“ verbindet mit der der Hochkultur. Warum?
39. Peter Soemers auf KULTUR-MUSEO-TALK: „Kultur weitet mein Herz – Teil 1“ (21.6.15)
Für Peter ist Kultur „etwas, das von Menschen erschaffen ist und meinem Herzen weite gibt“. Dazu zählt menschenleere Wattenmeerlandschaft, Vogelgezwitscher, aber auch Gemälde. Er fragt sich, ob er ein Kunstbanause ist, weil er sich für die Periode 1850-1920 begeistert – warum sollte das so sein? Er möchte Farbe im Sinne von Materie sowie Gegenständliches sehen. Sehr feinsinnig beschreibt Peter seinen Zugang zur Kultur, zur Kunst im Museum. „Blogposts zu lesen und via Social Media über Kunst und Museen“ zu reden zählt für ihn zum Kulturgenuss – wie schön!
40. From Munich with love: „Auswanderer Mama oder was es für mich bedeutet die Kinder im Ausland großzuziehen“ (21.6.15)
Alles kreist sich bei Dominica um Liebe und das Beste aus dem Heimatland mitzunehmen, wie die schönste Erinnerung, glückliche Kindheit, Sommerferienerlebnisse. Das ist ihre Brücke zur Heimat. Die Liebe zur Kultur und zur Sprache überträgt sich, wenn die Mama mit gutem Beispiel vorangeht. Rituale mit Kindern sowie über Besonderheiten zu sprechen sind wichtig. So verstehen die Kleinen ihre Wurzeln. Bilingualität ist eine Chance pro Kultur!
41. Inarcadiaego: „Yeah!!?? #KultDef“ (21.6.15)
Wie fein, der Post ist eine Antwort auf „art in crisis“ (28). Alexandra mag nicht Kultur definieren, da jeder Versuch zum Scheitern verurteilt sei. Stattdessen unternimmt sie einen Parforceritt durch die Begriffsgeschichte. Davon führt sie fünf Facetten in der Kulturwissenschaft auf, bevor sie sich der Kultur von den Rechtswissenschaften her nähert. Auch hier fällt das Stichwort Kultur als „ein kollektives Spektakel“ (siehe zu 32) erleben. Ihr Fazit: Kultur ist „wie ein angenehmer Sommerregen – erfrischend, überraschend und wird von jedermann anders wahrgenommen und das ist auch das Faszinierende daran“.
42. Konfusiane: „Böse Menschen haben Lieder“ (21.6.15)
Allein der Titel ist schon genial, getoppt vom Inhalt. Ach, was liebe ich diese Blogparade! Kultur ist da, wo „ein echter Dialog“ stattfindet. Genau darüber müssen Kulturinstitutionen mal nachdenken, finde ich! Bei Konfusiane geht es um Allmachtsphantasien, die sie in Museen erlebt. In der Alten Nationalgalerie erkennen die Bilder sie, denn diese „wollen meine Phantasie“ – wie herrlich! Ebenso wie „Kultur bringt verrückende Gedanken, geprägt von Offenheit, liebevoller, zugewandter Neugierde und ist so friedlich.“ Tja, lebten wir mehr Kultur, dann gäbe es wohl kaum #ParisAttack. „Es ist nicht immer lustig, aber vermutlich ist es Kultur“.
43. Opern-Blog: „Blogparade: Kultur ist für mich … #KultDef“
Ein ungewöhnlicher und starker Auftakt bietet @barbrastreusand mit zwei Youtube-Mitschnitten von Monaco Franze: „So mit der Kultur und schönen Gesellschaft hab‘ ich es ja überhaupt nicht“. Kultur ist subjektiv. Es gibt verschiedene Kulturbegriffe und damit kein richtig oder falsch, sondern nur Grauzonen. Es geht nicht um Deutungshoheiten. Sie sind unwichtig. Für ihn ist der Kulturgenuss vergleichbar mit einem Eisberg: Das Konzert, die Ausstellung ist die Spitze und „vieles liegt im Verborgenen“. Kultur ist ihm ein intensives Hobby. „Es gibt mir Kraft. Und entgegen Vorurteile ist dies keine elitäre Kunst. Viele haben nur Angst, sich ihr zu nähern. Ich kann euch nur zurufen: Probiert es aus!“
44. MusErMeKu: „#EmptyHamburgerKunsthalle – Neue Wege der digitalen Kommunikation“ (21.6.15)
„Eine Kulturdimension kann nie eindimensional sein, denn Kultur umfasst immer mehrere Ebenen, Konzepte und Medien“. Genau das umreißt sie am Beispiel des Instagram-Events #EmptyHamburgerKunsthalle. 40 Instagrammer erstürmten das leere Museum nach der Schließzeit. 30 exklusiv ausgewählte Instagrammer wurden um zehn ausgeloste ergänzt. Insgesamt wiesen sie eine Reichweite von über zwei Millionen Follower auf. Das Museum heizte das Event im Vorfeld an, bevor es in Echtzeit knallte und dann in Blogs nachbrannte (Korrektur gemäß Angelikas Wunsch, siehe Kommentare vom 2.12.15) am Tag selbst losging und auf Instagram noch nachbrannte, da Instagrammer oft erst später die Bildauswahl treffen, nachbearbeiten, bevor sie das Ergebnis tatsächlich auf Instagram stellen. Wer etwas Ähnliches plant, der sollte Angelikas Post genau lesen.
45. Geschichtenwolke-Kinderbuchblog: „Blogparade: Kultur ist für mich…“ (22.6.15)
„Kinderbücher … sind ein wichtiger Teil der Kultur“ – unterschreib sofort. Miris Gedankenfetzen begegneten uns schon mehrfach, nur etwas anders gewandet. Für sie gehen Kultur und Bildung eine Synthese ein. „Durch Kultur kann man viel über die Menschheit und ihre Geschichte lernen …“ Über Kinderliteratur lernen Kinder ihre eigene Kultur kennen. Sie ist ein ganz wichtiger Kulturvermittler. „Man sollte nicht den Fehler machen und annehmen, dass Kultur nichts für Kinder sei“. Gemeinsames Kulturerleben sollte Spaß bereiten. „Kultur ist etwas für jeden, der etwas mit ihr zu tun haben möchte …“.
46. freiRaum: „Kultur ist für mich“ (22.6.15)
Für die Architektin ist Kultur untrennbar mit Baukultur als „Begegnungskultur des gesellschaftlichen Zusammenlebens“ verbunden. Architektur ist der „Spiegel der Gesellschaft“. Die Selbstkultivierung ist durch die „Suche nach dem eigenen Weltbild“ motiviert. „Durch Krisen erleben wir, dass die bisher vorgegebenen Strukturen und Werte immer mehr zusammenbrechen“. Für das eigene Weltbild ist die häufigste Frage: „Was brauche ich für mich?“. Veränderungsaktivisten braucht das Land. Identitäsbildung ist „nur im Netzwerk und Austausch“ möglich. Hier haben wir wieder die kollektive Funktion von Kultur – sehr lesenswerter Beitrag!
47. Kulturklo: „Was ist eigentlich Kultur?“ (23.6.15)
In 3,3 Minuten erklärt Kathrin uns vom Kulturklo ihre Sichtweise auf Kultur – ein Youtube-Beitrag – wie klasse! Ein wunderbarer Einsatz von Klopapierrollen! Für Kathrin ist Kultur die coolste und unterhaltsamste Art und Weise ihre Freizeit zu gestalten. Kultur hat mit Austausch und Wissen zu tun. Warum erwähnt sie eine Rentnergruppe im Museum? „Kultur zeigt gesellschaftlichen Wandel“, laut Eva von Radio München. Definitiv ein Hör- und Sehtipp!
48. Lotta liebt blau: „Blogparade #KultDef“ (24.6.15)
Astrid () animierte „Lotta“ zur Teilnahme an #KultDef – feine, tiefsinnige Gedanken sind das Resultat. „Ein Volk ohne Kenntnis seiner Geschichte, seines Ursprungs und seiner Kultur ist wie ein Baum ohne Wurzeln“ (Marcus Mosiah Garvey, 1887-1940). Nach ihr ist „Kultur untrennbar mit dem Leben verbunden“, unabhängig von der Vielzahl der Kulturbegrifflichkeiten. Kultur „ist im engeren Sinne Pflege geistiger Güter“. „Vermitteln wir unseren Kindern keine kulturellen Werte, wissen sie später nicht für was sie genau ihr Land schützen und erhalten sollen“. Und trotzdem kürzt die Politik als erstes an Kultur.
49. MusErMeKu: „Das 20. Jahrhundert vor Gericht – Das Tribunal im Rahmen der #ZKMGlobale“ (24.6.15)
Scheint fasst so, als ob sich Lotta und Angelika zu #KultDef verabredet hätten, oder? Das Tribunal fand anlässlich des 300. Stadtgeburtstags von Karlsruhe statt. Ein fiktives Tribunal, das sich aus Erinnerungskultur, Geschichte und künstlerischen Performances als Inspirationsquellen speiste. Es wendet sich gegen die Verfehlungen des 20. Jahrhunderts, den Verbrechen gegen Menschlichkeit sowie gegen Natur. Warum ist der Ort der Veranstaltung ein „Ort der Menschenverachtung“? Eine Installation sowie ein Filmprogamm begleiten das Tribunal. Löblich Peter Weibels Auffassung: „Die Digitale Revolution beschert dem Museum neue Optionen, sowohl im Ausstellungsraum wie auch im Wissensraum des Netzes“.
Kurze Statements zur Definition von Kultur
@inarcadiaegoat (29) schickt einen ersten, gefühlvollen Post, bevor der vertiefende Nachschlag folgt: „Kultur ist alles, das ist der Mensch darunter, in der Tiefe seines Inneren wünscht und zur Kultur zusammenbastelt“ – wie wahr! (14.6.15)
@mikelbower bringt den Kulturbeutel (33) ins Spiel aus etwas anderer Perspektive – lesen und schmunzeln! (17.6.15)
Georg Steker, künstlerischer Leiter des @mttw15 zur Kultur (35): Sie „ist ein Zustand, der immer anders ist und nur dem scheinbaren Versuch unterliegt in Gruppen-Schubläden hinein „gezwängt“ zu werden“. (19.6.15)
Geschafft – grandiose 25 Beiträge zu #KultDef regten deine Gedanken an. Manches Mal erschien es mir, als ob sich die Blogger abgesprochen hätten, da sie teilweise aufeinander aufbauen bzw. andere Facetten eines Gedankengangs näher beleuchten. Die Definition von Kultur ist keine einfache.
Tja, was ist nur mit diesem Gedankenreichtum zu machen? Was bewegte dich besonders oder wo denkst du weiter?
Pingback: Was ist Kultur? Versuche einer Definition #KultDef 3
Schließe mich vorbehaltlos Luhmann an: Kultur ist „einer der schlimmsten Begriffe, die je gebildet worden sind“ (Ders., Die Kunst der Gesellschaft, S. 398)
Liebe Maria,
yep! Gibt da auch noch ganz andere Sprüche, wie:
„Unsere Kultur ist wirklich fortgeschritten, wir fressen einander nicht, wir schlachten uns bloß.“ Georg Christoph Lichtenberg, (1742 – 1799), deutscher Physiker und Meister des Aphorismus
Ein herzliches Dankeschön für deine Teilnahme!
Sonnige Grüße
Tanja
Danke für die treffenden und passenden Zusammenfassungen! #KultDef wird man noch lange und immer wieder brauchen und verwenden können.
Yes, dank euch! Ich musste richtig schmunzeln als ich Monaco Franzes Kulturauslassungen sah. Erinnert mich gerade an aktuelle Diskussionen, aber das ist ein anderes Thema. Ich freue mich immer sehr über unser Kultur-Pingpong – weiter so!
Liebe KulturTalk-Leser @barbrastreusand-s Blog ist echt eine fette Leseempfehlung!
Herzlich,
Tanja
Eine schöne Sammlung!
Hi Sabine,
yep – das ist wahr und 25 fantastische Beiträge stehen noch aus – was für eine Blogparade. Und ja, ich stimme @Modelamong-s Tweet zu „Kultur ist überall“.
Herzlich,
Tanja
Da hast du dir ja eine Menge Arbeit gemacht! Super, sehr interessant, diese Zusammenstellung!
Liebe Miri,
vielen herzlichen Dank! Die Zusammenstellung habt ihr gemacht. Ich habe mich bei meiner Auswertung bewusst entgegen einer inhaltlichen oder wie auch immer gearteten Strukturierung entschieden, sondern bewusst die Artikel hier chronologisch aufgenommen.
Die Kultur bewegt und ihr und du habt euch sehr tiefsinnige Gedanken dazu gemacht. Ich drücke dir die Daumen, dass es mit Bücherwürmchen und der Kultur klappt. Bei meiner Kleinen funktioniert es – sie ist sechs. Beim Großen (14) sind jetzt andere Prioritäten. Museen spielen darin keine Rolle, dafür aber das menschliche Miteinander und Diskussionen über Kulturunterschiede.
Herzlich,
Tanja
Liebe Tanja, danke für zweite Zusammenfassung von #Kultdef . Es ist wunderbar, alles noch einmal im Zusammenhang nachzulesen, damals habe ich doch das eine oder andere nicht so genau gelesen und mit ein wenig Abstand liest es sich wieder anders. Eine Kulturdefinition finde ich heute so wichtig wie nie zuvor. ;) Danke!
Liebe Susanne,
ich habe es damals schon gelesen, aber Post für Post, ohne tatsächlich die Zusammenschau zu haben. Manchmal dachte ich wirklich, Bingo, die haben sich abgesprochen, wie z.b. Hemd ohne Naht, Pausanio, Result – alle drei aufeinander folgend oder wenn es um den „kleinsten gemeinsamen Nenner“ ging oder um die Abgrenzung von Natur und Kultur – sehr spannend!
Jetzt bleiben noch 25 Beiträge aus, die zusammengefasst werden wollen. Werde mich auf jeden Fall vor Jahresende daran begeben und freue mich schon darauf. Habe jetzt noch andere Themen, die bei mir naturgemäß mit Kultur zu tun haben.
Vielen herzlichen Dank für deine lieben Worte! Und bitte, gib mir nochmal deine Blog-URL für dein junges Blog an – liebe Leser, Susanne hat nämlich nach der Erfahrung als Gastautorin bei mir jetzt ihr eigenes Blog – so macht mir bloggen Spaß!!!
Herzlich,
Tanja
Liebe Tanja,
Angelika hat ja schon das Wichtigste ergänzt. #emptyhamburgerkunsthalle war eine Veranstaltung für Instagrammer. Ich weiß nicht genau, was Du Dir zum Thema Nachhaltigkeit wünscht. Ist eine Veranstaltung nur gelungen, wenn es dazu ein paar Blogbeiträge gibt? Dafür müsste man Blogger laden. Aber in Hamburg ging es ja darum, dass die Hamburger Instagram-Community gemeinsam mit Gästen aus Berlin und Dortmund die Kunsthalle fotografierend erkundet. In den Medien war immer von der großen Reichweite zu lesen. 2 Millionen.
Instagram ist längst kein Live-Event mehr, insta hat sich schon lange erledigt, da es Zeit braucht, Fotos auszuwählen und zu bearbeiten. Viele machen das erst ein paar Tage später. Deshalb waren am Tag der Veranstaltung auch kaum Fotos auf Instagram zu sehen. Und wie Du siehst, #200jahrestaedel läuft noch immer auf Instagram. Schau mal, wie viele Fotos @ma_hovina inzwischen gepostet hat, er hat mit seinem Hund zusammen über 70K Follower. Gepostet hat er ein paar Tage lang und nicht nur am Tag des Events. Das ist als unbezahlte Marketingmaßnahme des Museums doch sehr effektiv, oder nicht? Auf seine Bilder bekommt er 300 bis 1000 Likes. Viele Leute erfahren also auf diesem Weg vom Event, hören vielleicht das erste Mal überhaupt vom Städel Museum usw.
Instagram fuktioniert anders als Twitter und Facebook. Während eines Events kann man ruhig mal 5-25 Tweets senden, auf Instagram sollte man nicht mehr als 4 Fotos am Tag posten und das auch über einen Zeitraum von 12h verteilt. Die meisten Leute posten max. 1 Foto und das zu einer Uhrzeit, wo die meisten ihrer Follower online sind. Es gibt Tools, um das zu ermitteln. Instagram erlaubt eine Art der Professionalisierung und Monetarisierung, die Blogs v.a. im Kulturbereich nicht möglich ist. Das liegt an der Reichweite.
Das nur kurz als Erklärung, ich möchte hier keine Instagram-Lehrstunde abhalten.
Hab einen schönen Abend,
Anika
Liebe Anika,
ich freue mich, dich bei mir zu begrüßen! Danke für die Einblicke aus deiner Instagram-Erfahrung. Denn eines ist klar, Instagram ist ein sehr interessantes Medium fürs Museum. Deine Ausführungen zeigen, wie Angelika sagte und darin stimme ich ihr und dir zu, dass es auf die Zielsetzung ankommt. Klar, dass es eine prima Marketing-Kampagne war und ihren Zweck erfüllte.
Für mich geht es nicht um ein Entweder-Oder, was wir ja schon einmal an anderer Stelle diskutiert hatten (hier die Zusammenfassung für jene, die die Diskussion nicht kennen https://kulturfritzen.wordpress.com/2015/11/27/filterblase-482015/). Mich interessiert der Aspekt einer nachhaltigen Kommunikation. Diese bedient sich unterschiedlicher Formate, zielgruppenspezifisch. Ich möchte hier nicht die unterschiedlichen Formate gegeneinander ausspielen. Am Ende zählt für mich der tatsächlich gewollte und gesuchte Austausch. Tools zur Planung sind hilfreich und gibt es für jeden Kanal. Gut, dass du für die Leser, die sich damit nicht auskennen, darauf hinweist. Mir steht auch in Kürze ein Instagram-Event der ähnlichen und doch anderen Art bevor. Freue mich darauf und auf den Input für Synergien, aber dazu separat ausführlicher .
Ansonsten möchte ich gerne wieder zum Hauptthema des Artikels zurückkommen, nämlich den ganz verschiedenen und teils leidenschaftlich formulierten Positionen zur Definition von Kultur. Die Blogger hier haben mächtig damit gerungen, teils berührt das laufende Blogparaden von Museen, ich denke da an #BesucherMacht. Die 74 Blogger von #KultDef geben dazu bereits Anregungen, noch bevor es die Blogparade des Marta Museums gab. Und ja, ich bin immer sehr für Diskussionen.
Was sagst du denn zu den verschiedenen Äußerungen von #KultDef? Gibt es da etwas, was dich anspricht oder wogegen du ein Veto einlegst? Die Blogger freuen sich bestimmt um Rückmeldung. Für mich ist das Thema noch nicht abgeschlossen.
Dir auch einen schönen Abend!
Tanja
Liebe Tanja,
da warst du ja wieder fleißig! Es ist schön, alle die interessanten Blogposts noch einmal Revue passieren zu lassen und so schön zusammengefasst zu sehen. Vielen Dank für die Sammlung. Es ist faszinierend wie unterschiedlich die Sichtweisen auf Kultur sind.
Viele Grüße,
Marlene
Liebe Marlene,
ein herzliches Dankeschön für dein Feedback! Ja, die Blogparade war famos, die Gedankenschwere und vor allem die Leidenschaft von euch war unglaublich! Die beste Rekompensation, die ich für die viele Arbeit erhalten konnte. Gleichzeitig lernte ich wunderbare Blogs kennen.
Was mir vor allem gefiel, war die Diskussionsbereitschaft unter euch. Sie war dieses Mal größer ausgeprägt als bei den letzten Blogparaden von mir. Zugleich habt ihr euch stellenweise gegenseitig motiviert, euch über den Kulturbegriff Gedanken zu machen – klasse!
Dafür danke ich dir und allen, die mitgemacht haben!
Herzlich,
Tanja
Liebe Tanja,
das Event war in Instagram einige Tage lang präsent, da Instagrammer oft nur wenige Bilder direkt veröffentlichen und – teilweise nach umfangreicher Bearbeitung – in den folgenden Tagen nach und nach posten. So ist man – anders als bei einem TweetUp – nicht auf wenige Studen reduziert sondern entdeckt noch bis zu 1-2 Wochen später Posts vom Event. Auf Instagram selbst ist also eine gewisse Nachhaltigkeit gegeben.
Dass ich Bloggerin war spielte übrigens überhaupt keine Rolle denke ich, denn abgesehen von den geladenen Instagrammern hatte jeder die Chance ausgelost zu werden – unabhängig wie viele Instagram-Follower man hat oder was man sonst macht. Ein Kanal-Mix war bei dem Event wohl nicht vorgesehen – es ging rein um Instagram und um die Bewerbung des damals neuen Accounts der Kunsthalle.
Viele Grüße, Angelika
Liebe Angelika,
vielen Dank für den „Blick hinter die Kulisse“. Ja, mir ist schon aufgefallen, dass Nachbereitungen kommen. Es sind auch wunderbare Fotos entstanden. Und ja, es ist eine Frage der Zielsetzung. Das Medium Instagram finde ich spannend und klasse, dass es einige Institutionen testen, auch professionell.
Die Hamburger sind neben Berlin und Frankfurt prima und sehr unterschiedliche Fallbeispiele – spannend!
Und ich mag Diskussionen, wie diese hier, geben sie doch weiteren, wichtigen Input, dafür danke ich dir!
Viele Grüße,
Tanja
Liebe Angelika,
ich habe den Text 44. entsprechend Wunsch verändert. So dürfte es passen, oder?
Have a nice day!
Tanja
Liebe Tanja,
alles gut – ein Verweis auf die Kommentare hätte genügt… ;)
LG Angelika
Liebe Angelika,
so ist es aber korrekter und gefällt mir besser, gibt deinen Post besser wieder.
Schönen 2. Advent.
LG,
Tanja
Liebe Tanja,
vielen Dank für die nächste Etappe der Zusammenfassung der #KultDef. Eine Kurze Ergänzung zu #EmptyHamburgerKunsthalle, das Thema meines Blogbeitrags unter Punkt 44: Wie für Instagram-Events üblich, wurde es im Nachgang nicht von den Teilnehmern in Blogs thematisiert. Als „in Blogs nachbrennen“ würde ich es daher nicht bezeichnen.
Die Kunsthalle selbst bloggte über das Event in ihrem Corporate Blog – und ich natürlich. Aber ich war auch nicht als Instagrammerin dabei und bin eben eher eine Bloggerin, die durch Glück dazukam. Von den geladenen reichweitenstarken Instagrammern hat – soweit ich weiß – niemand gebloggt.
Viele Grüße, Angelika
Liebe Angelika,
stimmt – eure beiden Blogposts blieben mir in Erinnerung, plus die Sideerwähnungen in anderen Artikeln, wenn es um das Konzept des #Empty ging. Als ich vor zwei Wochen auf das Blog der Kunsthalle Hamburg schaute, musste ich leider feststellen, dass der dazugehörige Post auch der letzte im Blog war – leider! Vielleicht funktioniert es ja über die anderen Kanäle für Nachhaltigkeit zu sorgen, in dem Fall, weiß ich es nicht.
Und ja, „nur“ Instagrammer und eine Bloggerin wurden eingeladen, ein richtiges Nachbrennen ist es also nur eingeschränkt, da die Bilder wohl auf Instagram und in den Accounts der Potentials eher nach unten durchgereicht wurden. Hier kann man nochmals darüber nachdenken, über den Mix der Kanäle, liegt natürlich an der Zielsetzung und ich hoffe, die Kunsthalle Hamburg konnte den Schub der Marketing-Maßnahme mitnehmen. Das ist jetzt allerdings ein anderer Threat!
Danke für deinen Kommentar hier, ich gab mir Mühe, euren tollen Posts gerecht zu werden. Und es war mir ein Vergnügen, sie alle erneut zu lesen – viel Input und Ideen stecken da drin!
Viele Grüße, Tanja