Blogstöckchen – 20 „erhellende“ Dinge über mich und Kunst

BlogstöckchenUte bewarf mich damit, jetzt fange ich es auf – das Blogstöckchen über die 20 Dinge, die Ihr „unbedingt“ über mich im Netz wissen möchtet. „Holla“, war mein erster Gedanke, als mir das Stöckchen eine dicke Beule verursachte, „wie weit entblättere ich mich?“ Puh … aber ich kann und darf das Blogstöckchen so drehen, wie ich es mag. Deshalb erfahrt Ihr nun Dinge über mich, die mit Kunst und Kultur zu tun haben und das schmeckt mir weitaus besser als mein erstes Blogstöckchen. Was prägte mich? Warum gibt es mich an der Schnittstelle von Kunstvermittlung und Euch? Einfach weiterlesen!
 
1. Mein Vater schleppte mich schon als Kleinkind in Museen – fand ich wohl toll. Kann mich daran aber nicht wirklich erinnern. Stichwort: Roter Ballon. Als Pubertierende war ich darüber nicht allzu amused, vor allem als ich gerade einen Franzosen kennen lernte #dasgehtsogarnicht!
 
2. Alles führt auf meinen Onkel zurück – ein malender Künstler in Schwabing. Sein Freigeist steckte zuerst meinen Vater an, bevor es mich erwischte. Leider malt er nicht mehr.
 
3. Ich liebe verrückte Künstlerwohnungen: Bücher, die sich im Flur, in den Zimmern, einfach überall stapeln – alles Kunst-, Geschichts- und Philosophiebücher; wertvolle Gemälde überall, auch in der Mini-Küche #etwasbefremdlichabercool. Ein Schlafplatz für Gäste muss erst geschaffen werden, d.h. Bilder und Bücher wegräumen und sich irgendwo mitten hineinlegen.
 
4. Der Keller bedeutete mir in meiner Jugend viel. Hier lebte ich meinen Inspirationsrausch aus. Warum? Großformatiger Karton bedeckte die Wand und erwartete meine Klackswut. Was gibt es Schöneres, als den Malpinsel mit Farbe zu tränken und diese aus der Entfernung auf die Papierfläche zu schleudern … nichts! Vor allem mit einer Kanne Espresso intus gab es sehr lange Keller-Sessions #kreativerKoffeinRausch.
 
5. Die Kleckerei gab ich irgendwann auf, stattdessen besuchte ich den VHS-Kurs „Aquarellieren“ – ich wollte Künstlerin werden. Die Kombi „Aquarellieren und Kohlestift“ mag ich sehr. Ich freute mich wie ein Schnitzel, als mein Vater die ersten Bilder von mir verkaufte.
 
6. Ach ja, Kunst begleitete mich durchweg – alt und neu. Wir hatten mal ein Antiquitätengeschäft.
 
7. Während des Studiums tourte ich als Handelsvertreterin für französische Porzellanfirmen (Limoges) durch Deutschland. In Frankreich suchte ich nach alten Modellen, um diese neu auflegen und mit Fragonard-Motiven bemalen zu lassen.
 
8. Ich habe mich mal während des Studiums für einen Vortrag vollkommen verzettelt. Obendrein brachte ich kurz zuvor die Dias in Unordnung. Kam ziemlich gut an … ähm – typisch Erstsemestlerin, wusste am Ende gar nicht mehr, was ich überhaupt zeigen und sagen wollte #fail.
 
9. Für nachfolgende Vorträge stellte ich einen Diaplan auf. Zudem beklebte ich die Dias mit bunten, nummerierten Aufklebern – rechter und linker Projektor waren so gekennzeichnet #Perfektionswahn.
 
10. Ich leite gerne zum Sehen an. Meine Führungen im Liebieghaus genoss ich. Hier experimentierte ich damit, die Gruppe zu berühren, zum Sehen und zum Partizipieren anzuleiten.
 
11. Geht es um Kunst, bin ich kriminell veranlagt. Einmal wäre ich einem Bauarbeiter um ein Haar an die Gurgel gesprungen. Er versperrte mir den Weg zur Kirche, die ich aufsuchen wollte. Am Ende trickste ich ihn aus und fand meinen Weg hinein.
 
12. Ein anderes Mal gab ich mich als Doktorandin aus (ich war gerade im dritten Semester), die Recherchearbeiten für ein internationales Symposium anstrengte und unbedingt in das geschlossene Museum hinein musste, mit Erfolg.
 
13. Zusammen mit zwei Professoren kletterte ich über eine Absperrung im Garten von Schloss Drottningholm, da wir uns unbedingt eine Skulptur von Adriaen de Vries ansehen wollten. Plötzlich kam ein mit einem Bajonett bewaffneter Uniformierter auf uns zugerannt. Wir sprangen extrem schnell wieder zurück – Professoren können sehr sportlich sein. Der dritte Professor, der das Ganze aus der Entfernung beobachtete, rief entsetzt aus: „Jetzt werden sie auch noch festgenommen!“ – Nun, der Uniformierte lief an uns vorbei.
 
14. Wochenlang träumte ich immer wieder von der Laokoon-Gruppe Adrians de Vries. Ich sah mich dabei, die Skulpturengruppe aus verschiedenen, teils unmöglichen Positionen heraus zu begutachten.
 
15. Ich wurde mal während meines Praktikums im Bodemuseum im Skulpturendepot für mehrere Stunden eingeschlossen – ein Traum, am Ende träumte ich tatsächlich, bin eingeschlafen.
 
16. Ich liebe Schlüssel zu Kunstwerken. Vor allem der Schlüssel zum Mosesbrunnen Claus Sluters in Dijon verschaffte mir einen der schönsten Kunsthistorikertage. Ich mit meiner Kamera und meiner Schreibkladde alleine mit den wahnsinnig beeindruckenden Skulpturen – herrlich!
 
17. Skulpturendepots begeistern mich, ganz besonders dann, wenn ich die Werke behandschuht untersuchen darf – sehr erhebend.
 
18. 2010 wollte ich mit Kunstgeschichte aufhören. Die Jobaussichten mit Familie sind in dem Bereich schwierig. Als Wissenschaftlerin war ich sehr müde, die Luft war raus.
 
19. Das verhinderte die Museumsabteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung – ein Volontariat in Teilzeit erwartete mich dort.
 
20. Social Media traf mich hier mit voller Wucht. Was lässt sich alles Geniales mit dem Medium erreichen? Viel! Jetzt habt Ihr mich noch länger an der Backe.
 
BlogstöckchenUps, schon 20 Punkte ganz klassisch Web1.0-mäßig in die Kladde geschrieben und hier übertragen – der erste Post dieser Art. Jetzt breche ich das Stöckchen entzwei und werfe es in zwei Richtungen weiter: erstens zu Markus, Stephanie und Anette, zweitens zum Museum Burg Posterstein sowie zum Historischen Museum Frankfurt. Natürlich darf es jeder fangen, der es möchte. Blogstöckchen und Museum passen hervorragend zusammen. Erzählt Eure 20 spannenden Dinge im museologischen Alltag.

24 Kommentare

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    • Tanja Praske

      Liebe Uschi,

      wunderbar und gerne geschehen! Das freut mich sehr, dass du es dir geschnappt hast – ein sehr schöner Post von dir! Werde ich gleich morgen früh auf KulturTalk bewerben!

      Herzlich,
      Tanja

        • Liebe Tanja!
          Ganz vielen Dank für Deinen netten Kommentar, den ich gerade unabsichtlich gelöscht habe :-( War ja der 1.Kommentar auf dem neuen Blog und ich kenne mich noch nicht überall aus im System. So schreibe ich Dir hier…ich schaffe es leider nicht bei der Blogparade über das Theater mitzumachen. Das nächste Mal dann, wir sind ja in Kontakt.
          Liebe Grüsse von Uschi

    • Tanja Praske

      Liebe Nina,

      ach, wie schön. Jetzt weiß ich 20 Dinge mehr über euch und bin schon gespannt, was die anderen Museen berichten werden – ein wundervolles Blogstöckchen #Ilike!

      Herzlich
      Tanja

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  12. Sehr interessant zu lesen, vor allem Punkt 11, der „arme „Bauarbeiter :-)

    Mein Leben wird auch von Kunst begleitet und seit einigen Jahren verknüpfe ich Kunst (Gartenkunst aus der eigenen Werkstatt) und Web 2.0 so miteinander, dass Kunst zum Einkommen wird. Das macht dann doppelt Spass. Aber vielleicht mehr dazu beim nächsten Iron Blogger Treffen.

    Mit Blogstöckchen habe ich noch so meine Berührungsprobleme, sonst hätte ich es schon aufgefangen.

    Gruss Wolfgang

    • Tanja Praske

      Hallo Wolfgang,

      du machst mich neugierig. Ja, freue mich darauf das Thema beim nächsten Iron Blogger Treffen München zu vertiefen!

      Herzlich,
      Tanja

    • Tanja Praske

      Liebe Marlene,

      superklasse – merci beaucoup! Ihr seid das erste Museum überhaupt, das ein Blogstöckchen ergriffen hat und weiterwirft. Hoffentlich werdet Ihr sehr bald in geselliger Runde sein. Ich bin schon sehr neugierig, was wir über das Historische Museum Frankfurt und dem Universalmuseum Joanneum erfahren werden.
      Auf das dieses Blogstöckchen seine Runde bei den 62 Museumsblogs macht – das wäre dann grandios!

      Herzlich,
      Tanja

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  14. Liebe Tanja,

    dein Blockstöckchen ist gerade vor der Eingangstür zum Museum Burg Posterstein gelandet. Es hat Glück, wir öffnen um 10 und haben uns vorgenommen, es aufzusammeln und 20 spannende Dinge aus unserer Burg zu finden, die die Netzgemeinde vielleicht noch nicht weiß.

    Herzliche Grüße – wir melden uns,

    Marlene & das Museum Burg Posterstein

    • Tanja Praske

      Liebe Marlene & liebes Museum Burg Posterstein,

      das freut mich sehr und ich bin schon gespannt wie ein Flitzebogen, was Ihr da ausgrabt!

      Herzlich,
      Tanja

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