Alexander der Große – Faszination im Lokschuppen Rosenheim #Blogparade #KulturEr

Alexander der Große im Lokschuppen Rosenheim – faszinierend und fatal. Strömender Regen und letzter Tag einer fantastischen Ausstellung gingen eine unheilvolle Allianz ein: Menschenschlangen vor der Kasse im und außerhalb des Museums. Mein erster Impuls: „wir gehen, aber subito“. Das Tweetup am Internationalen Museumstag im Mai 2013 hielt mich davon ab. Ich wusste, dass die Ausstellung meiner Familie gefallen wird. Hier nun mein Beitrag zur Blogparade #KulturEr.

Nachbau eines Kriegsschiffes von Alexander dem Großen, Rosenheim.

Die Kriegsschiffe Alexander des Großen waren gefürchtet. Lokschuppen Rosenheim.


 
Es fing schon gut an. Letzter Ferientag und früh aufstehen – das bedurfte bei einem Teil der Familienmitglieder Überzeugungsarbeit. Nun, nicht wirklich, denn wir verfügten darüber. Ich wollte gleich um 10:00 vor der Tür stehen #letzterAusstellungstag #Menschenandrang. Das schafften wir nicht ganz. Um 11:00 reihten wir uns draußen in die Warteschlange bei strömenden Regen ein.

Kindersicht auf Alexander den Großen

Juniors Begeisterung für die Ausstellung hielt sich im Vorfeld in Grenzen. Wieder mal ein Museum mit Gemälden und ihren „meilenlangen Texten“, so glaubte er. Da konnte Mamas Gefasel von spannender Präsentation nicht wirklich beruhigen. Die Kleine hingegen fragte uns im Auto Löcher in den Bauch: „Wer ist der „Alexandra“? – Ein berühmter Feldherr – „Was ist das? War er lieb oder böse? Hatte er eine Prinzessin? Trug er eine Krone? Warum hat er Krieg geführt und was heißt „erobern“?“ So ging es in einer Tour. Wir waren froh, endlich die Exponante anschauen zu können, um ihre Wissbegier visuell zu befeuern.
 
In Zweiergrüppchen eroberten wir die Ausstellung: Während Vater und Sohn mit Muße über Objekte und Texte debattierten, hetzte ich Mini hinterher. Es lief ähnlich ab wie beim Lenbachhausbesuch: Ich musste wieder für sie fotografieren. Sie möchte Bilder der Gegenstände haben. Es fing damit an, dass ich die Rückseite von Köpfen fotografieren sollte. Anschließend lief sie weiter, da sie diese unbedingt von vorne sehen wollte. Nur musste man dazu fast die Ausstellung verlassen. Also versuchte ich durch gezielte Stopps, sie von ihrer ursprünglichen Idee abzulenken, mit Erfolg. Hier nun eine Auswahl der für sie wichtigen Objekte. Sie sind hübsch und gefallen ihr, so ihre Begründung. Ganz heiß war sie natürlich auf den Schmuck.

Köpfe von Alexander dem Großen von hinten. Lokschuppen Rosenheim.

Diese Köpfe von Alexander dem Großen waren zu Beginn der Ausstellung. Mini wollte sie unbedingt von vorne sehen. Lokschuppen Rosenheim.

Beschriftung für Kinder durch die Alexander-Ausstellung in Rosenheim.

Durch die Ausstellung Alexander der Große führt für Kinder ein Pferd. Kam sehr gut bei Mini an.

Nachbau Streitwagen Alexanders des Großen. Lokschuppen Rosenheim

Nachbau eines Streitwagens aus der Zeit Alexander des Großen.

Mini lauscht andächtig einer Führung

Premiere – Mini ist viereinhalb Jahre alt und begeisterte sich erstmals für eine Führung. Wir schlossen uns zwangsläufig der Gruppe an. Mini hörte aufmerksam zu, befand sich in vorderster Front. Es fing bei der Perserkrone an, dass sie der Führerin an den Lippen hing und alles genau sehen wollte, was diese erzählte. Im Regenzelt und auf den Kissen vor der Leinwand mit der topographischen Verortung der Eroberungszüge des antiken Helden war sie endgültig ganz bei der Sache. Sie lauschte den Geschichten, probierte fasziniert, wie die anderen Kinder auch, das 17 kg schwere Marschgepäck der Soldaten aus, bewunderte den mit Fruchtbarkeitssymbolik befrachteten Schmuck und begeisterte sich für den abgedunkelten Raum, der die Todesumstände Alexanders behandelte. Finalement gelangten wir zu den langersehnten Köpfen, die wir zu Beginn der Ausstellung von hinten sahen – alles Darstellungen von Alexander dem Großen.

Was faszinierte sie nachhaltig?

Dass man Alexander die Nase abgeschlagen hatte, die Kissen mit der Musik darunter sowie die diversen Sitz- und Liegekissen in der Ausstellung.

Kind ruht sich auf einer nachgebauten griechischen Ruhestätte in der Alexander-Ausstellung aus.

Hier hielt sich Mini länger auf. Ruhestätte, Ausstellung Alexander der Große im Lokschuppen Rosenheim. Das sollte es in Museen häufiger geben.

Köpfe Alexanders des Großen von vorne gesehen, Lokschuppen Rosenheim.

Die Köpfe von vorne zu sehen, war die Kür für Mini, bedeutete aber zugleich, dass wir kurz vor dem Ausgang standen. Alexander-Ausstellung, Lokschuppen Rosenheim.

Und Juniors Sicht auf die Ausstellung?

Nun, die erfuhr ich erst im Nachhinein, da wir uns trennen mussten. Seine anfänglichen Vorbehalte gegen die „totlangweilig“geglaubte Ausstellung verflüchtigten sich rasch. Das lag an der abwechslungsreichen Konzeption, medial wie auch visuell. Besonders gut gefielen ihm die knackigen Texte sowie Zitate. Er las sie genau aufgrund ihrer Kürze. Zudem behandelten sie immer nur einen Aspekt #leichtbekömmlich. Tatsächlich war die Ausstellung lehrreich und interessant für ihn – seine Aussage. Er erinnerte sich an Geburts- und Todesjahr des antiken Helden, und dass das Heer Alexanders in acht Jahren Eroberungsfeldzügen 23.376 km zurücklegte. Über die Schule und das Hörspiel „Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser“ von Ernst Gombrich wusste er bereits einiges über den antiken Feldherrn. Ganz zum Schluss kam der Spruch, den er uns bereits im Auto zitierte: Alexander weinte immer dann, wenn sein Vater eine Stadt eroberte, da er befürchtete, dass dieser ihm nichts mehr zum Erobern übrig lässt.

Medienstation im Lokschuppen Rosenheim.

Junior faszinierte mehr die Medienstationen. Lokschuppen Rosenheim.

Daumen hoch für unser faszinierendes Kulturerlebnis

Der Besuch der Ausstellung „Alexander der Große“ im Lokschuppen Rosenheims war definitiv unser faszinierendes Kulturerlebnis. Damit befanden wir uns in guter Gesellschaft, denn seit März bis jetzt besuchten über 138.000 Menschen die Ausstellung. Ihr müsst Euch nun mit den Bildern und meinem Bericht begnügen. Es gibt einen Lichtblick: 2014 widmet sich der Lokschuppen den Inkas. Wenn die Ausstellung nur annähernd so spannend und abwechslungsreich aufgebaut ist, dann wird es eine klare Besuchsempfehlung geben. Ich freue mich darauf. Wer die Inka-Ausstellung schon vorher besuchen möchte, der sucht das Lindemuseum in Stuttgart auf, wo sie aktuell läuft. Darüber berichtete bereits Andrea Welz in ihrem Beitrag zur Blogparade.

Der Lokschuppen Rosenheim und die Bildrechte

Normalerweise herrscht absolutes Fotografieverbot in der Ausstellung, nicht aber für Blogger, wenn sie sich ankündigen und anfragen. Ich erhielt einen Presseausweis. Dann ging es los. Die Fotos darf ich hier im Blog mit der freundlichen Genehmigung des Ausstellungshauses publizieren – mein Dank geht an Rosi Raab und die Chefin im Dienst vor Ort.
 
Den Lokschuppen Rosenheim gibt es auf Facebook und Twitter.

5 Kommentare

  1. Pingback: Lokschuppen Rosenheim: Regenwald - Eldorado für Kinder

  2. Pingback: Lokschuppen Rosenheim - Inka: Großohren, chasqui, Grusel

  3. Hallo Tanja,
    vielen Dank für den interessanten Bericht. Zum Rosenheimer Lokschuppen wollte ich immer schon mal. Die nächste Gelegenheit werde ich ergreifen.
    Gut zu wissen, das nach Anmeldung durchaus auch fotografiert werden kann.
    VG, Wilfried.

    • Tanja Praske

      Lieber Wilfried,

      ja, der Lokschuppen Rosenheim ist einfach nur zu empfehlen. In Gesprächen mit anderen kam immer wieder die Begeisterung für die Ausstellungen heraus, auch für die älteren. Ich denke, die Inka-Ausstellung im nächsten Jahr wird toll. Nun, wenn wir es nicht bis dahin aushalten, können wir nach Stuttgart fahren ;-)

      Herzlich,
      Tanja

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