Was für eine Auflistung?! Aber ja, Wein, Käse und Stiefel passen hervorragend zu Weihnachten. Noch prägt die große Hatz nach Geschenken die Innenstädte, bevor die besinnliche Zeit im trauten Familienkreis wartet. Auch ich bin auf dem Sprung. Die Weihnachtseinkäufe sind längst alle erledigt, nur die Päckchen müssen noch eingepackt und die Doktorarbeit eingetütet (*haha*) werden. Was gibt es da Besseres, als noch kurz nach Torschluss meinen Beitrag zur Blogparade „Reisesouvenirs“ bei Andrea Welz einzureichen? Wein, Käse und Antibiotika – Genuss, Ziegenbiss, Ohrweh und Stiefel! Hä?
Ja, ja … ich weiß, ich sollte eigentlich meine Fazits zu #KultTipp schreiben, nur … Andrea hat mir eine Galgenfrist gewährt. Zweimal schon machte sie bei mir mit – versteht sich also von selbst, dass ich einen Beitrag zu Reisesouvenirs schalte. Liebe Andrea, merci für den Aufschub, die Zeit ging schneller vorüber, als ich es einplante.
Alles fing mit Fröschen an
Als Frosch-Verrückte habe ich in meiner Jugend aus dem Urlaub grundsätzlich Frösche mit nach Hause gebracht. Warum? Ich weiß es nicht. Vielleicht weil ich als kleines Kind auf meinen diversen „Froschjagden“ dieses Gekrabbel in meinen Händen genoss? Tatsächlich mag ich es noch immer! Fakt ist, ich habe Frösche später gesammelt und von überall her in allen Formen, Materialien und Varianten mitgebracht. Lang ist’s her – jetzt sammle ich außer Bücher nichts mehr. Meine aktuellen Reisesouvenirs sind ausschließlich Genussmittel und … happs sind sie verschlungen.
Wein, Käse und Ziege
Ohne Wein und Käse verlasse ich Frankreich definitiv nicht. Zu sehr genieße ich die Kombi. Dieses Jahr verbrachten wir unseren Familienurlaub auf einem Campingplatz in Perpignan, Südfrankreich. Über unseren Carcassonne-Trip berichtete ich bereits. Zwei Wochen Sonne, zwei Wochen Entspannung, Sight-Seeing, baden, garniert mit Rosé und herrlichen Ziegenkäse. Beides musste mit nach Hause.
Es hätte alles so schön sein können, wenn es nicht den letzten Urlaubstag gegeben hätte. Während die Jungs zum Strand gingen, suchten Mini und ich die hiesige Käserei auf. Käse kaufen, Ziegen beobachten, streicheln … und zwar solange … bis Mini in den Finger gebissen wurde. Oh, menno … Tränen flossen, Ziegen sind seither doof. Fahrkartenschalterklappen auch!
Folgenreicher Schlag auf den Ziegenbiss-Finger
Kaum zurück sauste die Klappe des Fahrkartenautomats ausgerechnet auf Minis Ziegenbiss-Finger. Wieder Schmerzen, wieder Tränen. Ich maß dem keine große Bedeutung zu. Hätte ich tun sollen, denn am nächsten Tag war der Finger rot, heiß und angeschwollen. Noch mehr Schmerzen. Dazu der Arzt: „Sie glauben gar nicht, worüber ich mich erst gestern mit meiner Kollegin unterhalten habe … Über Tierbisse und ihre Behandlungsmethoden“ – na super, dann waren wir also in guten Händen.
Nur leider befand sich auf seiner Maßnahmenliste nicht, was im Falle von Ziegenbissen zu tun ist. Tja, meine Kinder nehmen immer das Ungewöhnliche. Das Ungewöhnliche verlangte hier nach der Standard-Behandlung: Antibiotika. Zwei Monate dauerte es, bis der verschrumpelte Fingernagel wieder ganz normal aussah.
Und das Reisesouvenir unseres Juniors?
Nun, Junior tobte sich im Swimmingpool aus, reinspringen, tauchen und viel unter Wasser sein. Ähnlich wie vor zwei Jahren in der Toskana. Da spielte er ausgiebig unter Wasser UNO mit dem Resultat: Gehörgangsentzündung. Dieses Mal dachte er sich, ach was, Pippifax, nehme ich doch glatt noch eine Trommelfellentzündung hinzu, damit es sich so richtig lohnt, zwei Wochen lang Antibiotika zu schlucken. Obendrein mussten wir sein Handballcamp absagen.
Tatsächlich schaffen wir es grundsätzlich, jeden Urlaub mit eines der Kinder beim Arzt zu landen. Ich verschweige mal die Umstände für Minis zweites Frankreich-Reisesouvenir: eine Narbe am Kinn. Hm, der Käse schmeckte uns trotzdem. Längst ist er alle, jetzt gibt es nur noch den Rosé, und der ist für mich reserviert!
Stiefel aus Dijon
Das kann und will ich nicht verschweigen. Wie viele Frauen habe ich einen Schuhfimmel. Und wenn ich nicht gerade Käse und Wein aus Frankreich mitbringe, dann kaufe ich mir Schuhe. Meine Stiefel aus Dijon liebe ich. Immer wenn ich sie anziehe, muss ich an meine Forschungsreisen nach Dijon und an den Mosesbrunnen von Claus Sluter denken. Ich sehe vor mir die Straßen, Restaurants und Plätze der Stadt. Erinnere mich an die Menschen im Archiv, im Museumsdepot sowie an den Elite-Polizei-Einsatz. Dijon lohnt sich, ich bin immer wieder gerne dort und empfehle dir die Stadt von ganzem Herzen!
Hast du auch spannende Geschichten, die du mit Reisesouvenirs verbindest? Dann nur her damit, bei Andrea oder hier! Ich bin neugierig.
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Liebe Tanja,
ich bewundere dich! Was hast du für eine Disziplin! Weihnachtsgeschenke schon eingekauft, Kinder versorgt, einen Job und einen sehr aktiven, spannenden Blog, dazu eine Doktorarbeit „eingetütet“ und dann noch Zeit für einen Beitrag für meine Blogparade: Reisesouvenirs! Wie schaffst du das? Super! Ich danke dir ganz herzlich dafür und hab mich sehr amüsiert über deinen Beitrag. Nicht eingeplante Urlaubsüberraschungen mit Kindern kenne ich auch sehr gut! Wein, Käse, Stiefel und Bücher habe ich auch eine Menge in meinem Haushalt. Frösche allerdings nur zwei, einen Frosch aus Keramik, getöpfert von meinem Sohn in der Grundschule und einen Holzfrosch, gekauft von einem Jungen in Palmyra/ Syrien. Oft muss ich an ihn denken, wie es ihm heute geht … Über meine Syrienreise im Frühjahr 2011 sollte ich sicher auch mal bloggen.
Danke! und frohe Weihnachten (ohne Antibiotika!)
Andrea
Liebe Andrea,
ich danke dir, dass du meinen Beitrag überhaupt noch angenommen hast. Jetzt werde ich doch glatt noch rot – nein – so einfach wie es scheint ist es nicht. Ich musste mich schon entschleunigen, dieser Prozess dauert noch an. Die Doktorarbeit ist noch nicht eingetütet und mit den Kindern gibt es auch heftigeThemen, die mich sehr vereinnahmen, vielleicht mit baldigen Konsequenzen für das Blog. Eine Folge davon war, dass ich mich bei den Kulturkonsorten verabschieden musste, da ich nicht auf so vielen Hochzeiten zeitgleich tanzen kann – eine schwere Entscheidung, die aber wichtig für die Familie und damit für mich war. Dazu vielleicht später einmal mehr.
Jetzt freue ich mich auf Weihnachten, auf die Familie, auf die glänzenden Augen der Kinder, auf mein obligatorisches Weihnachtsessen – der Bauch tut mir schon jetzt weh – und auf einige, reinigende Gedanken bzw. darauf einfach einen Thriller zu lesen.
Ich wünsche dir alles, alles Gute und freue mich auf unseren weiteren Austausch und vielleicht schaffen wir es ja irgendwann einmal, uns im RL zu treffen – das wäre ganz wunderbar! Vielleicht auf dem stARTcamp München am 25.4.2015?
Herzlich,
Tanja
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