Nach der Strukturanalyse der Blogparade geht es nun ans Eingemachte – die Zusammenfassung der 47 famosen Artikel startet – yes! Oha, wie viele Teile schreibe ich dazu? Das war mir zu Beginn nicht ganz klar, auf jeden Fall mehrere – de facto gibt es vier Teile – die Katze ist aus dem Sack. Die Beiträge erfolgen gemäß ihrer Chronologie. Warum? Der Überraschungseffekt im Verlauf der Blogparade – welche Posts mit welchen Themen folgten – faszinierte mich nachhaltig. Deshalb kommen jetzt die ersten zwölf Artikel im verkürzten Durchlauf – sozusagen als Appetizer, um in den Blogs zu stöbern. Viel Spaß!
1. Ragnar Heil
„Mein faszinierendes Kulturerlebnis“
Kategorie: Festival
Vor 13 Jahren erkundete Ragnar die „Lange Nacht der Musik“ in Heidelberg. Glücklicherweise ließ er sich nicht davon abhalten, obwohl ihn ein Freund versetzte und er allein durch die nicht ganz so angesagten „Schuppen“ Heidelbergs tigerte. Selbst Steffie Grafs Jugenddisco suchte er auf, bis er auf seinen Dozenten und seine zukünftige Frau traf. Fazit: Folge deiner Intuition und du bist zehn Jahre Ehe und drei Kinder reicher – rührend!
2. Textqualität, Ilse Mohr
„Das Publikum geht auf Wanderschaft“
Kategorie: Theater
Das Freilichttheater Alfter bei Bonn entstand als Dorftheaterprojekt. Dabei wirken Laienschauspieler aus der Bevölkerung mit, ein Familienpublikum wird angesprochen. Sagenhafte 150 Kinder und Erwachsene machen bei den Auftritten an wechselnden Schauspielorten im Wald mit – ein generationenübergreifendes Ensemble. Die schönste Aussage für mich: Menschen haben das Bedürfnis, „diese Form der Kultur aktiv mitzuerleben“ – „Kunst muss nicht studiert werden“ – richtig!
3. Wilfrieds Blog
„Die alternative Stadtführung zu East-End’s Street-Art“
Kategorie: Fotografie
Zwei lockere Typen – Sprayer – führen von einer weißen Ziege ausgehend an einem verregneten Sommertag durch die Straßen Londons. Sie erklären die Historie des Viertels, die Techniken und Hintergründe der Street-Art-Bilder. Manche Werke entstanden als Auftragsarbeiten, andere werden aufgrund ihrer Qualität geduldet. Besonders beeindruckt hat mich die Arbeit, die durch schweres Gerät und kleine Sprengladungen entstanden ist – sehr schöne Fotos!
4. ccreativ, Marlene Hofmann
„Kultur, wo Kinder WIRKLICH dabei sein dürfen“
Kategorie: Museum – Kinder und Museum
Das dänische Nationalmuseum ist besonders kinder- und familienfreundlich. Hier gibt es ein „Museum für Kinder“ im Museum. Gleich in mehreren Räumen dürfen die Kinder Kopien von Originalen anfassen, sinnlich erfahren oder sich in historischen Kostümen kleiden, malen und lesen. In einem Raum gestalten die Kinder gar ihre eigene Ausstellung. Daneben gibt es spezielle Kinder-Workshops und eine Schnitzeljagd-App durch Kopenhagens Straßen – großartig!
5. Rheingrün
„Gelb trifft Stahl“
Kategorie: Buch, Film und Musik
Vibrierende Stahlträger, unglaubliche Akustik gepaart mit der Grobheit der Stahlträger, so reißt uns Rheingrün in dieses Kulturerlebnis mit hinein. Der Dirigent des Sinfonieorchesters St. Gallen heizt mit seinem neongelben Stab das Thema Technik und Maschinen an. Die morbide Kulisse des Stahlwerks der Debrunner Acifer AG für das Konzert begeistert – ein tolles Erlebnis!
6. Reiseknipse, Daniela Skrzypczak
„Mühlen und Geschichte pur im Freilichtmuseum Detmold per Instagram entdecken“ –> Update: Poste ist nicht mehr da, 404 Meldung (7.10.14)
Kategorie: Museum – Ausstellung
Daniela führt uns mit ihrer Kamera durch das größte deutsche Freilichtmuseum in Detmold, das zu Fuß oder mit Pferdewagen erkundet werden kann. Eine historische Zeitreise vom 16.-20. Jahrhundert erwartet den Besucher. Via Instagram nimmt Daniela uns auf ihre Reise mit. Historisches Handwerk wird hier vorgeführt in der Bäckerei, den Mühlen und in weiteren der über 100 Gebäuden. Vielen Dank für diesen sehr schönen Instagram-Walk – ein empfehlenswertes Format für Museen!
7. Redaktion und Lektorat, Stephanie Müller
„Das war die #fbm13“
Kategorie: Buch, Film und Musik
Die Buchkultur lebt, auch wenn es ein schwerer Kampf ist. Die häkelnden Männer auf der Frankfurter Buchmesse hätte ich auch gerne gesehen. Notizzettel sind definitiv out, weil die Buchtipps via Smartphone abfotografiert werden, während Notizblöcke in sind. Wer einen VIP treffen möchte, der hält Ausschau nach Menschentrauben und Kameras. Wer es ernster meint, der begibt sich zu den literarischen Verlagen und unterhält sich gehaltvoll über Kaffee und Zuckerwürfel – wunderbar!
8. Raimund Verspohl Portraits
„Henri Cartier-Bresson auf Burg Vischering“
Kategorie: Fotografie
Warum an Zufälle glauben, wenn es Karma, Vorsehung, Schicksal und Fügung gibt? Recht hat Raimund. Für seine #Schloessertour recherchierte er im Netz. Als er die Website von Burg Vischering sah, hier vor allem die aktuelle Ausstellung, war für ihn sofort klar, er muss dahin – zum Glück für uns. Denn so erleben wir die außergewöhnliche Kombination einer mittelalterlichen Burg mit einem der größten Fotografen des 20. Jahrhunderts – Henri Cartier-Bresson – herrlich!
9. Bibliothek Altonensis
„Update: Makulatur. Identifizierung eines Fragments (2011)“
Kategorie: Wissenschaft und Archive
Ein wahrer Wissenschaftskrimi wird uns hier in der Zweitverwendung geboten. Zugleich belegt der Artikel das handfeste Potential von #OpenAccess von Wissen für die Forschung. Kaum zwei Stunden ist der Beitrag im Netz, schon wird der Einband eines Buches aus dem 16. Jahrhundert von einem englischen Wissenschaftler identifiziert. Es handelt sich um ein Fragment der Schriften des Johannes Marienwerder „Das Leben der heiligen Dorothea“ von 1404 – absolut spannend!
10. Pflugblatt* (beta), Markus Pflugbeil
„Powerstation of Art in Shanghai – mein faszinierendes Kulturerlebnis“
Kategorie: Museum – Ausstellung
Markus vermittelt uns einen wunderbaren Urlaubsbericht – unfassbar, was die Powerstation of Art in einer ausgemusterten Industriearchitektur – einem Elektrizitätswerk – in Shanghai verbirgt: Politische Kunst, geduldete Kritik, ohne Sanktionen. Ist zeitgenössische Kunst in einer Stadt des Geldes bedeutungslos? Hm … die wenigen Besucher scheinen das zu bestätigen. Ein absoluter Geheimtipp ist die Dachterrasse des Museums. Ein irritierender und beeindruckender Post mit Open End!
11. Gastbeitrag der Galerie Bender, Katharina Schwinn
„Dr. Kremer zeigt Farbe in der Galerie Renate Bender“
Kategorie: Galerie
Der amerikanische Künstler Matt McClune mixt nach alter Manier Farbe am „Open Art-Wochenende“ der Galerie Bender. Die Königsdisziplin – die Herstellung von Ei-Tempera – ist ein glibbriges Unterfangen. Matt vermischt auf dem Tisch Eigelb mit Nelkenfarbe von Dr. Kremer. Matts Antwort auf die Frage, warum er seine Farben so aufwendig herstellt, beeindruckt: „It’s like cooking. Some take frozen peas and frozen vegetables and do very nice dishes. But for me – it doesn’t work”.
12. Blog “Altgäubige in der Reformation”, Hypotheses, Marc Mudrak
„Verweigertes Kulturgut. Über ein Kirchenarchiv, freie Forschung und Laizismus“
Kategorie: Wissenschaft und Archive
Welten prallen aufeinander, die sprachlos machen. Ein junger Doktorand erlebt Unglaubliches im Diözesanarchiv von Regensburg – Fotografie- sowie Kopieverbot, dafür sind Scans für acht Euro das Stück gestattet. Na toll, bei einer Briefsammlung aus dem 16. Jahrhundert wird das teuer. Doktoranden haben es ja, oder? Wohl kaum. Repros von Kulturgut werden für die heimische Arbeit angefertigt, nicht so in Regensburg – Open Access von Wissen: Fehlanzeige. Change it!
Das war’s für heute. Wer sich nach dem „Schnelldurchlauf“ des zweiten Fazits die Blogparade #KulturEr insgesamt vergegenwärtigen möchte, der findet im Pearltrees alle Beiträge gemäß ihrer Themen-Kategorien geordnet. Die Verlinkungen sind anklickbar.
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