Fazit #KulturEr – ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk #Blogparade (3)

Fazit 3 #KulturErDer prachtvolle Blogparaden-Reigen setzt sich fort: Am Montag startete der erste Teil der Zusammenfassung der Beiträge von #KulturEr, heute folgt Nummer Zwei mit den Artikeln 13 bis 24. Das hat jetzt nichts mit Weihnachten zu tun, gleichwohl die Blogparade für mich ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk bedeutet. Facettenreich und homogen kommen die heutigen Posts daher. Ein Paradoxon? Nein. Es scheint zwar so, als gäbe es hier eine konspirative Absprache zwischen Museumsblogs und Geisteswissenschaftlern, doch der Schein trügt. Die faszinierenden Kulturerlebnisse fesseln und führen eine große Bandbreite von Kulturerlebnissen vor Augen, aber lest selbst!
 
13. Techoblog, Technoseum
Das war Goethe
Kategorie: Museum – Museumsblog
Eine unglaubliche Guerilla-Aktion lancierte das Technoseum: In einer einzigen Nacht hängten Helfer in 91 Städten Baden-Württembergs Plakate auf. Sie zeigen Goethe mit Laptop und die suggestive Frage: „Hätte Goethe so Faust geschrieben?“. Aufmerksamkeit ist ihnen gewiss. Die Jugend soll so für Naturwissenschaften und Technik sensibilisiert werden. Akribisch plante das Museum die Aktion im Vorfeld. Die Faszination dafür ist greifbar – großartig!

14. Museum Burg Posterstein
Tief eintauchen in die Regionalgeschichte: Napoleon und die Völkerschlacht bei Leipzig
Kategorie: Museum – Museumsblogs
Die Völkerschlacht von Leipzig bedeutete Napoleons Niedergang. In den vier Tagen starben 100.000 Soldaten und Zivilisten. Das Museum plante zwei Jahre lang ein Buchprojekt zum 200. Jubiläum der Schlacht. Es behandelt die politischen Karikaturen Napoleons und flankiert die diesjährige Ausstellung: „Drey Tage hat man sich geschlagen. Das Blut ist von beyden Seiten geflossen.“ – ganz verschiedene Experten vereinte das Museum dazu, ein organisatorischer Meilenstein – sehr schön!

15. Gastbeitrag von Marion Biesalski
Gold am Obersalzberg
Kategorie: Galerie
Was passiert, wenn eine Restauratorin eine Vernissage eröffnet? Ein sehr lebendiger Bericht kommt dabei heraus, zeitgenössische Kunst gepaart mit technischem sowie kunsthistorischem Sachverstand – wunderbar! Das kostbare Gold der Tafelbilder von Maria Spadt erinnert an die Aura mittelalterlicher Wertigkeit – Gold als Ausdruck von Majestät und Heiligkeit damals, Stimmungen und Befeuerung der Sinne des Betrachters heute. Ich mag diese Kontraste und Wertewechsel.

16. Die andere Heimat. Übergangsgesellschaften, Anette Schlimm
Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht
Kategorie: Musik, Buch und Film
Ein monumentaler Film von Edgar Reitz regt Anette zur Reflexion über den Begriff der Fremdheit an. Die Figur Jakobs, der aus dem fiktiven Dorf Schabbach im Hunsrück stammt, löst den Denkprozess aus. Der Film versetzt zurück in den Vormärz. Viele verlassen den Ort, um in der Fremde ihr Glück zu versuchen. Jakob fasziniert Brasilien. Er verschlingt sämtliche Bücher und Berichte über das Land, erlernt gar die Sprachen der „Wilden“. Darüber wird er selbst zum Fremden. Empfehlenswert ist Anettes Transfer zur Gegenwart – lesen!

17. Baudenkmäler in Österreich, Christian Opitz
Filialkirche St. Georg, Rottenmann (Steiermark)

Kategorie: Wissenschaft und Archive
Der Post räumt mit dem Vorurteil des Wissenschaftlers in seinem Elfenbeinturm auf. Es gibt sie, die wunderbaren Emotionen und Beziehungen während der Recherche. Christian beschreibt leicht verständlich das Objekt seiner Begierde – die Pfarrkirche St. Georg. Da sie liturgisch nicht mehr genutzt wird, ist sie verschlossen. Also begibt er sich auf Schlüsselsuche. Eine Oma und ihre Enkelin helfen und versorgen Christian überdies mit süßen Walderdbeeren – ein herrlicher Blick hinter die Kulisse eines Wissenschaftsblogs!

18. Sammeln. Ordnen. Horten, Caroline Gabbert
#Museumsbesuch mit #Baby: Weniger ist mehr
Kategorie: Museum – Kinder und Museum
Caroline gibt praktische Tipps, wie ein Museumsbesuch mit Baby für alle zu einem Kunsterlebnis wird. Damit es stressfrei wird, müssen die Fütterungszeiten berücksichtigt werden. Das Transportmittel richtet sich nach Alter und den Bedingungen vor Ort. Maßstab ist das Kind. Will es nicht mehr, so ist der Museumsbesuch beendet. In klassischen Kunstmuseen reagieren Besucher teils irritiert auf Kinder, während sie in Industriedenkmälern oder Installationen eine Normalität sind. Das Kredo: Verzichtet bloß nicht auf den Museumsbesuch mit Kindern, es ist anders, aber ein Genuss!

19. Kunst und Reisen, Andrea Welz
#Kultup Twittertreff im Lindenmuseum Stuttgart
Kategorie: Museum – Museum und Social Media
Ein Tweetup in der Sonderausstellung „Inka – Könige der Anden“ des Lindenmuseums Stuttgart fasziniert Andrea nachhaltig. Twitterer treffen sich zu einer speziellen Führung. Sie fotografieren, schleudern die Bilder, Aussagen sowie Stimmungen ins Netz hinaus. Über den Blogpost erfahren wir jetzt noch, dass Knotenschnüre der Inka die Vorläufer des Computers waren. Wir im Digitalen nehmen Anteil und diskutieren mit – analoge und digitale Kulturvermittlung gehen Hand in Hand – Top!

20. Shave the Whales. Travel Blog, Caroline
Südafrika: Joburgs first dog was a fox terrier named Whiskey
Kategorie: Galerie
Abgeschnittene Hälse und Fische lassen nicht erschauern. Die scheinbar naive Recyclingkunst der Galerie von Andrew Lindsay in Johannesburg hat es in sich. Sie appelliert an das Wertesystem einer Gesellschaft, die allzu schnell Menschen aussortiert und verurteilt, weil sie Müll sammeln. Müll wird wiederverwertet und zur Kunst. Für Caroline hat sich das Bild der Stadt als Hort von Gefahr und Gewalt gewandelt. Johannesburg bedeutet jetzt für sie ein Foxterrier namens Whiskey – toll!

21. LWL-Museum für Kunst und Kultur
Tatort Museum: Sekunden-Glück auf der falschen Vernissage
Kategorie: Museum – Museumsblogs
Ach, wie schön – der Münsteraner Tatort mit Thiel und Boerne inszeniert das Museum für „Die chinesische Prinzessin“. Museumsmitarbeiter werden zu Komparsen. Manche von ihnen sind von 17:00 bis 5:00 im Einsatz. Ein besonderes Highlight: das gemeinschaftliche Rudelgucken des Tatorts im Café. Die Autorin, Judith Frey, konvertierte zwar nicht zur Krimibegeisterten, dafür faszinierte sie das „Zusammenspiel von verschiedenen kulturellen Sphären“ – ein sehr schön geschriebener Post!

22. bauKunstgeschichten, Claudia Höller
Mein faszinierendes Kulturerlebnis – der Besuch des Prager Veitsdoms
Kategorie: Wissenschaft und Archive
Kunstgeschichte kann so herrlich kurzweilig sein und zum prägenden Erlebnis werden. Der Prager Veitsdom, ein Initialbau der Spätgotik, fasziniert nicht nur über die Architektur und Kunst. Konzipiert für die Liturgie und den Glauben berührt er noch immer die Sinne. Das Kunsthistorikerherz hüpft auf dem Triforium. Unerwarteter Gesang und musikalische Begleitung lassen den Raum zum Klangerlebnis werden. Sakralbauten sind durchkomponierte Gesamtkunstwerke, die einem höheren Ziel dienten und noch heute die Menschen in ihren Bann ziehen.

23. Historisches Museum Frankfurt
Rule No. 7: Cheating will be punished …
Kategorie: Museum – Museumsblogs
Runner – Chaser – dunkle Seite der Macht – Zombie und realisierter Albtraum – der Artikel macht atemlos. Franziska Mucha fesselt den Leser mit ihrem Erlebnisbericht vom „Journey to the End of the Night – Vienna 2013“. In einer lauen Sommernacht ließ sie sich auf diese spielerische Gemeinschaftsaktion ein: Stadtraum wird kollaborativ neu gedacht. Freunde und Unbekannte mischten mit, hetzten sich durch Wiens Straßen und durchlebten die ganze Gefühlspalette. Ein spannendes Format, das vielleicht 2014 in Frankfurt stattfinden wird – ich wäre dabei!

24. Das Hochschularchiv – Gedächtnis der RWTH Aachen, Klaus Graf
Faszination Hochschularchiv
Kategorie: Wissenschaft und Archive
Vorbildlich begreift sich das Hochschularchiv Aachen als ein Bürgerarchiv. Dazu geht es innovative Wege, die analoge mit digitalen Vermittlungsangeboten eng verzahnen. Klaus Graf stellt das große Spektrum der Veranstaltungen vor. Ein Highlight für ihn war die Teilnahme an der RWTH Wissenschaftsnacht 2012. Theaterschauspieler deklinierten die 140-jährige Hochschulgeschichte facettenreich durch. Darüber hinaus treibt das Hochschularchiv die Digitalisierung der Bestände voran und ebnet dadurch den Weg zum Open Access von Wissen – hervorragend!
 
 
Aus. Schluss. Vorbei – für heute zumindest. Der nächste Schwung kommt in der folgenden Woche. Ich hoffe, Euch hat diese Nachlese genau so viel Lesevergnügen bereitet wie mir. Ich bin im zusammenfassenden Schreibprozess immer wieder erneut begeistert über die großartigen Kulturerlebnisse der Blogparade #KulturEr, ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für mich – herzlichen Dank dafür!

P.S.: Die Strukturanalyse (Fazit 1) findet Ihr hier, zum Pearltree mit den kategorisierten Beiträgen geht es hier entlang.

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