Update #AskACurator: Der Ask a Curator-Day steht wieder bevor! Am 13. September 2017 kannst du 1489 Museen aus 58 Ländern auf Twitter das fragen, was du schon immer mal wissen wolltest. @MarDixon organisiert dieses globale Twitterevent seit 2010 (mit Unterbrechung in 2011). Wie, was, warum … und die Museen antworten dir. Ich schrieb 2013 das erste Mal darüber, eben diesen Artikel hier, den ich für dich aktualisiere. Vielleicht schürt das deine Lust, die Museen mit deinen Fragen zu bombardieren oder auf Twitter mal mitzulesen unter dem Hashtag #AskACurator. Wie können Museen den #AskACurator sinnvoll einzusetzen? Tanja’s Bauchladen versucht mal wieder unterschiedliche Bedürfnisse zu erfüllen. Das Wichtigste wäre, wenn ihr alle in den Austausch tretet. Dazu aber vielleicht ein anderes Mal mehr. Was ist, kann und bietet der #AskACurator 2017?
#AskACurator 13. September 2017
Es ist eine phänomenale Steigerung der teilnehmenden Museen in 2017 zu 2013 zu verzeichnen, wohlgemerkt bei über 6000 deutschsprachigen Museen (!):
- 2013: 622 Museen aus 37 Ländern, davon satte 25 Museen aus Deutschland, 5 aus Österreich, 1 aus der Schweiz;
- 2017: 1489 Museen aus 58 Ländern, davon 72 aus Deutschland, 15 aus Österreich, 10 aus der Schweiz.
Eine Liste mit sämtlichen teilnehmenden Museen für 2017 findest du bei der Organisatorin, Mar Dixon.
Bislang fiel mir kaum etwas von deutschen Museen zum #AskACurator auf – warum ist das so? Gut. Ich habe nicht danach gesucht. Via Twitter ploppte dieses Twitter-Event bei mir auf. Wird wieder mal einiges verschenkt, den Tag richtig analog und digital zu verzahnen? Das befürchte ich. Am Ende stehen wieder die Kritiker dieser globalen Events parat und zerreißen Twitter-Formate wie dieses hier. Zum Teil mit berechtigter Kritik, aber nicht nur. Lies dir dazu meinen Artikel bis zum Ende durch, mit den Erkenntnissen aus 2013.
Es lässt sich viel aus dem #AskACurator machen. Spezielle Führungen zum Tag vor Ort, Hinweise in Museumsblogs, auch über Abläufe des Tages. Auf Twitter fängt es langsam an, über den Tag zu informieren. Tatsächlich schreiben schon einige deutsche Museen dazu etwas. Aber man hätte die letzten Tage schon mehr nutzen können, um den Tag sinnvoll anzuheizen, Lust zu wecken mitzumachen. Wäre, würde, hätte, Fahrradkette, ich weiß. Trotzdem, mir fiele einiges dazu ein, digital mit analog zu verschränken. Das möchte ich aber in einem separaten Blogpost näher ausführen.
Einen kleinen Linktipp für Museen aus 2013 habe ich:
- „The Benefit of Ask A Curator Day (It May Not Be What Museums Think)“ – vieles von dem, was Colleen Dilenschneider 2013 schrieb, besitzt bis heute Gültigkeit.
Nachtrag – Museen informieren auf Twitter über den #askACurator
Vielleicht war ich ein bisschen vorschnell oder auch nur zu ungeduldig. Deutsche Museen beginnen über ihr globales Event zu informieren.
Das @SPSGmuseum lässt in einem Kurzvideo die Kuratorin sich vorstellen – fein!
Mein Text von 2013 entsprang einer bestimmten Diskussion aus der Zeit – nämlich, was bringt dieses Social-Media-Dings für Museen überhaupt. Und? Sind die Diskussionen heute andere? Teilweise ja, teilweise nein, oder?
Artikel vom 25. September 2013 über den #AskACurator
Was fällt mir zum diesjährigen – 2013 – #askacurator ein? Phänomenal, begeisternd, vor dem Computer klebend, fliegende Hände, mehrere Diskussionspartner und -themen zeitgleich, Überraschungen und Erstaunen inklusive. Das Frage-Antwort-Spiel „wie, was, warum, wer nicht fragt bleibt …“ mit den Museen zog mich vollends in den Bann. Ich klebte am Computer und Handy fest. Damit befand ich mich in sehr guter Gesellschaft – anderen erging es genauso, eine Gemeinschaft! Was ist aber der #askacurator und was fragte ich?
Was ist also der #askacurator?
Lest am besten die Definition der Initiatorin @MarDixon:
Jeder kann also seine Fragen an „sein“ Museum via Twitter unter dem Hashtag (Stichwort) #askacurator stellen. @AskACurator moderierte zudem im Hintergrund. Die Kuratoren beantworten die Fragen mit der Kennzeichnung #askacurator. Der Nachrichtenstrom ließ sich so auf Twitter verfolgen. So weit so gut. Welche Fragen stellte ich?
Stellenwert von Social Media, Bildrechte, Blogger Relations und Ausstellungsfragen
Vier Schwerpunkte schnitt ich an. Einige Museen sprach ich direkt an, andere schalteten sich in die Diskussion mit ein bzw. antworteten auf von mir allgemein in die Runde geworfenen Fragen. Das Feedback begeisterte mich. Meine Fragen:
1. Was bedeutet Museen der Einsatz von Social Media?
Der Einsatz von Social Media besitzt für Museen einen hohen Stellenwert, begleitet die Pressearbeit, bindet regionales und überregionales Publikum. Museumsblogs zählen dazu und dienen mitunter als nachhaltiges „Bild-Text-Archiv“ für die eigenen Tätigkeiten (@histmus) und wird den beteiligten Museen zunehmend wichtiger. Richtig so, wenn man die aktuelle ARD/ZDF-Studie über die Meinungsbildung in Deutschland hinzuzieht (hier eine Zusammenfassung).
[2017] Die ZDF-ARD-Onlinestudie von 2016 zeigt, das Digitale ist definitiv kein Neuland mehr. Es geht darum, die Nutzung zu professionalisieren. Das muss im Einklang mit den Bedürfnissen der „digitalen“ Besucher geschehen. Authentisch gemeinter Austausch bringt hier weiter.[/2017]
Mit @JewishMuseumAT ergab sich ein sehr spannender Austausch. Nicht nur dass sie ihre Aktivitäten auf den einzelnen Plattformen definierten und eine exakte Guideline dazu besitzen, nein, für alle drei Medien (Facebook, Twitter, Blog) gilt das „Geben“ – wunderbar!
2. Wie steht das Museum zu Bildrechten, Fotografieren und Publizieren im Privatblog?
Bei allen antwortenden Museen ist das Fotografieren im Museum erlaubt. Blogger dürfen diese Fotos in ihren nicht-kommerziellen Blogs verwenden. So verhält es sich auch im Musée du Cluny in Paris, mein Lieblingsmuseum dort. Die Frage scheint nach den Antworten absurd zu sein. Ist sie aber nicht, da in Deutschland die Praxis nicht gang und gäbe ist.
3. Wie stehen Museen zu Bloggern: Stichwort Blogger Relations?
Grundsätzlich sehr aufgeschlossen und begrüßend. Sie werden zu Pressekonferenzen eingeladen, erreichen ein anderes Publikum und besitzen eine „höhere Glaubwürdigkeit“ (@OsthausMuseum). Die Häuser wollen den Austausch fördern. Manche sind selber unter die Blogger gegangen, besitzen ein eigenes Museumsblog. Allen ist klar, dass Blogger Relations noch ausbaufähig ist (daran hat sich auch 2017 nichts geändert. Die Wertschätzung gegenüber Bloggern ist sehr groß.
Wie war nun die Resonanz am #askacurator?
Phänomenal! Am 18. September 2013 beteiligten sich 622 Museen aus 37 Ländern. 24 deutsche, fünf österreichische Museen und ein schweizer Museum machten mit. Die komplette Liste der Teilnehmer könnt Ihr hier einsehen. Interessant ist dabei, dass einige Museum aus dem letzten Jahr dieses Mal nicht mitmachten, dafür neue hinzukamen. Verpasste Chance für die Aussteiger? Ja, vielleicht. Das Rauschen auf Twitter war enorm, die Diskussionen sehr dynamisch und der Austausch mit den „Laien“ sehr rege. Wie war nun das …
… Verhältnis #askacurator, Nachhaltigkeit und Partizipation
Mehr Rauschen bedeutet mehr Aufmerksamkeit. Zufallsleser, die über das massive, weltweite Auftreten des Hashtags stolpern, können mit erwischt werden. Neugier auf und Bindung an das Haus können dadurch erzielt werden. Dazu brennt die Aktion nach. Storifys, Blogposts wie beispielsweise der von Jenni Fuchs in ihrem Blog Museums Diary bieten Vertiefungen für danach. Sie werden auf Twitter, Facebook und Co. beworben und zirkulieren im Netz. @MarDixon sammelt diese Dokumentationen hier. Die Nachhaltigkeit ist so gewährt. Nicht nur dass der #askacurator angeheizt, durchgeführt und kurz danach noch besprochen wird, nein, die verschiedenen Dokumentationen bleiben im Netz, sind sichtbar, können zur Inspiration herangezogen werden. Und vielleicht hat so manches teilnehmende Museum Hausaufgaben bzw. Ideen von dem spannenden Tag mitgenommen und setzt sie noch um.
Das schönste für mich …
… ist das Einlassen auf Kunst und Kultur. Ich habe sehr spezifische Fragen gestellt, die die digitale Kulturvermittlung betrafen. Das war aber nicht der allgemeine Schwerpunkt an dem Tag. Ausstellungskonzepte wurden hinterfragt, Fragen zu bestimmten Werken, den witzigsten Objekten (siehe Blogpost zur „Coco de Mer“) kamen auf. Schön, dass es einen komprimierten Tag für das Frage-Antwort-Spiel mit Museen gibt – einfach eine tolle Chance, die Spaß macht!
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Liebe Tanja !
Ich habe erst heute – via #AskaCurator – deinen Beitrag hier entdeckt, der mir für mein Projekt für den Lehrgang Kulturmanagement, den ich übermorgen beginne (freue mich schon so darauf !) ganz toll weiterhilft.
Liebe Grüße
Alexandra
Liebe Alexandra,
prima! Seit 2013 hat sich einiges getan. Waren damals ganz wenige deutsche Museen dabei, so zwitschern heute über 50 – also, eine prima Entwicklung. Meine Versuchsballons allgemeine Fragen zum Aufgreifen ins Web zu werfen, hat auch funktioniert. Einige Museen in D, AU und CH reagierten darauf und tatsächlich entwickelte sich ein Dialog – prima!
Ich hätte den #askaCurator heute fast vergessen, wenn es die Ludwiggalerie nicht gegeben hätte: Sie pingten mich an – sehr fein!
Viele Erfolg für dein Projekt!
Herzlich,
Tanja
P.S.: Bei mir gibt es bestimmt noch weitere Blogperlen, werde mal recyclen ;)
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