Wer kennt sie nicht, die Freundschaftsbücher aus der Kindheit? „Ich heiße, bin geboren, mein Lieblingsessen/-bücher sind, das mag ich/nicht …“. Genau daran lehnt sich meine neue Serie an, eine Art „Blog-Steckbrief“. Ihr findet sie in der Kategorie „Woanders hingeschaut“. Als Schmöker-Tipps stelle ich Euch zunächst Museumsblogs vor; sie liegen mir am Herzen. Das Blog des Universalmuseum Joanneums macht den Anfang.
Die Idee zur Serie „Blog-Steckbrief“ hatte ich noch bevor der Webmaster Friday das Thema lancierte. Schließlich gab mir die aktuelle Aktion des Joanneums – die Blogparade „Aberglauben“ (läuft bis 25. April 2014) – den nötigen Tritt in den … mit der Serie zu starten. Danke dafür, liebes Joanneum!
Seit wann und wie oft bloggt das Joanneum?
„Aller Anfang ist schwer“, so lautete der erste Post des Museums im Februar 2012. Das Blog soll im Sinne des Erzherzogs Johann, der das Joanneum 1811 gründete, die „Wissbegierde reizen“ und „einen Blick hinter die Kulissen von Österreichs ältestem Museum gewähren“. Regelmäßig wird gebloggt, im Schnitt ein bis drei Mal die Woche, abhängig von anstehenden Events oder Daten. Kurz vor oder während einer Ausstellung nimmt die Taktung der Artikel zu. Als Frau mit Schuhtick muss ich unbedingt die Serie der soeben beendeten Ausstellung „Ihr Auftritt. Schuhe mit Geschichten“ anführen. Beispielhaft für „Daten-Folgen“ und da der Osterhase schon wieder die Supermärkte erobert, verweise ich auf die Oster-Serie von 2012.
Worüber bloggt das Museum?
Bei zehn Standorten, 17 Museen und mehr als 4,5 Millionen Sammlungsobjekten ist das Themen-Spektrum riesig. Mehrere Autoren, Experten, Mitarbeiter, Praktikanten und Künstler kommen zu Wort. Schön wäre hier eine Autorenseite mit Kurzbiografie der Schreiberlinge im Blog. Ansonsten ist alles vertreten: von speziellen Aktionen, wie die Ausgrabungsserie, über Museumspädagogik, Brandschutz zu Restaurierungen und Ausstellungen. Die Highlights 2013 vermitteln einen guten Eindruck der Themen.
Was gefällt mir?
Da gibt es einiges. Formal gefällt mir, dass zunehmend leserfreundlich geschrieben wird mit gliedernden Zwischenüberschriften. Die Post sind reichbebildert, bei Klick in tollen Großformaten (darüber sollte ich für mich nachdenken?!). Themenrelevante Artikel werden angeteasert und ich kann die Artikel leicht in mein Netzwerk teilen. Die persönliche Note, der Schreibstil der einzelnen Autoren, ist teils sehr erfrischend.
Inhaltlich schätze ich die enorme Bandbreite der Themen. Besonders angetan bin ich von den Beiträgen über Restaurierungen, Transparenz sowie Selbstreflexion der Web-2.0 Aktivtäten. Die bereitwillige Annahme von externen Impulsen (Blogstöckchen, Blogparaden) ist vorbildlich. Die Video-Serie zum Jubiläum des Kunsthauses Graz mag ich sehr.
Mein Favorit
Hm … schwere Entscheidung. Toll finde ich den Artikel „Luster, Wandspiegel und Arm Leuchter …“. Der locker flockige Bezug zur Gegenwart der historischen Ausstattung des Schloss Eggenbergs kombiniert mit herrlichen Fotos gefällt mir sehr.
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Oh wie schön, eine Serie zu Museumsblogs! So eine gute Idee, denn das verleiht den vielen Blogs auf deiner Museumsblogroll ein persönliches Gesicht. Ich freu mich schon auf die nächsten Beiträge! – Liebe Grüße, Marlene
Liebe Marlene,
danke für den Zuspruch! Genau das war mein Anliegen: Einen kleinen Einblick in das jeweilige Museumsblog zu geben. Die Kategorie „Woanders hingeschaut“ werde ich noch mit der Museumsblogroll verlinken. Der Hinweis „Blog-Steckbrief“ kennzeichnet die bereits vorgestellten Museumsblogs.
Wünsche dir noch einen närrischen Rosenmontag und bis bald
Tanja