KULTUR – MUSEUM – TALK

Schlössertour in München: Residenz München, Nymphenburg und Schleißheim

Schlössertour in München lohnt sich immer, nach Schleißheim und der Residenz München, ist Schloss Nymphenburg auch im Winter ein Hingucker.

„Es war ein Herzog in Bayern,
den dürstete gar sehr
der hatte viele Diener
die dürstete noch mehr“.

Münchner Spottvers auf den Bierverbrauch bei Hofe

N E I N – ich schreibe jetzt nicht über Münchens Biergärten, obwohl es hier einige sehr gute gibt. „Bei Hofe“ trifft den Kern. Als Schlösserfrau muss ich bei Travelpins Blogparade „Urlaub in der eigenen Stadt“ mitmachen. Die Residenz München, die Schlossanlagen von Nymphenburg sowie Schleißheim laufe ich an – eine famose Schlösser-Tour!

Verschlafen und wunderschön: Schloss Nymphenburg im Winter.

Residenz München, Hofgarten und Residenztheater

Draußen und drinnen, bei Tag und Nacht – die Residenz München und der Hofgarten sind einfach nur schön. Erholung und Sinnesreize en masse. Lärm und Gewusel des Odeonsplatzes bleiben im Hofgarten außen vor. Ein Hort der Stille. Ein Ort, die Seele baumeln zu lassen, zu flanieren, einen Café oder ein Bier zu trinken. Ein Ort zum Durchatmen und zum Entschleunigen mitten in der Stadt. Wer dann mit neuer Energie aufgeladen ist, der geht ins Residenzmuseum, sammelt Eindrücke, atmet den Duft vergangener Zeiten und lässt sich von der einstigen Pracht im neuen Gewand berauschen. Das Blog des Residenzmuseums vermittelt ein amüsantes Bild sowohl über das höfische Leben in der Residenz als auch über die Hofkünstler. Der riesige Museumskomplex wird darüber greifbar. Oder wusstet Ihr schon, was es mit der Spucke Ludwigs I. auf sich hatte?

Am Abend erwartet Euch das Residenztheater. Der Max-Joseph-Platz mit seinen Cafés und Restaurants ist atmosphärisch, die Stücke und Schauspieler famos. Der Abend klingt dann in der Bar des Marstalls aus. Ich komme gerne darauf zurück. Das Theater hat mich erwischt. Am Odeonsplatz zurück beeindrucken die beleuchteten Monumente vor dunklem Nachthimmel: Feldherrnhalle, Theatinerkirche sowie Höfe und Hofgarten der Residenz – wunderbare Impressionen.

Die Residenz München von der Hofgartenseite im Winter – traumhaft schön!

Ich liebe den Gang durch die Höfe der Residenz München in der Nacht!

Auf den Spuren Ludwigs II. – die App der Bayerischen Staatsbibliothek

Mit der Ludwig II. App wandelt ihr auf den Spuren des „Kini“. Die App erklärt, was der „Märchenkönig“ in der Residenz München gestalten ließ. Fast alles ging davon verloren. Ein herber Verlust ist der Wintergarten des Königs auf dem Dach der Residenz – eine fantastische Traumlandschaft. Ludwig II. fühlte sich in München nicht wohl. Er entfloh der Stadt bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Bekannt sind seine Traumwelten in: Linderhof, Neuschwanstein, Herrenchiemsee etc. Gleichwohl gibt es in München Orte, die mit ihm verbunden sind. Diese zeigt die App – ein spannender Spaziergang ist gewährt. Er führt auch zum Schloss Nymphenburg.

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Die Schlossanlage Nymphenburg – Sinnesreize pur

Im Schloss Nymphenburg könnt ihr die Geburtsstätte Ludwigs II. besichtigen. Seit 2012 erstrahlt sein Geburtszimmer im neuen Glanz. Im Herbst findet sein Thronjubiläum statt. Mal schaun‘, was dazu hier passiert. Ich berichte darüber. Das Schloss Nymphenburg blickt auf eine lange Geschichte mit großen Wandlungen zurück.

Vom kleinen „Borgo delle Nynfe“ der Kurfürstin Henriette Adelaide ist nur mehr der kubische Zentralbau, das Hauptschloss, übrig geblieben. Sie erhielt das Gelände von ihrem Gemahl 1662 als Geschenk anlässlich der Geburt des Thronfolgers Max Emanuel, später der Blaue Kurfürst genannt. Dieser baute das Sommerschloss seiner Mutter zur monumentalen Sommerresidenz aus: weitläufiger Barockgarten, Parkburgen und ausgeklügeltes Kanalsystem. Letzteres sollte ursprünglich die Schlossanlagen Nymphenburg sowie Schleißheim mit der Residenz München verbinden. Die politischen Wirren und das langjährige Exil des Kurfürsten verhinderten das. Seine direkten Nachfolger erweiterten die Anlage. Das Schlossrondell mit seinen Bauten sowie die Amalienburg kamen hinzu. Große Umwälzungen erfuhr der Barockgarten zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Der große Gartenkünstler Friedrich Ludwig Sckell wandelte ihn in einen Englischen Landschaftsgarten um.

Jetzt kommen wir wieder ins Spiel. Nachdem wir den Sitz der Wittelsbacher, das prunkvolle Interieur im Schloss bewundert, die Prachtkutschen und –schlitten im Marstallmuseum sowie das exquisite Porzellan im Museum bestaunt haben, lädt uns der weitläufige Park mit seiner Tier- und Pflanzenwelt zur Muße ein. Die vier Parkburgen – Amalienburg, Badenburg, Pagodenburg und Magdalenenklause – vermitteln uns einen Hauch des einstigen höfischen Prunks. Ansonsten heißt es die Natur, die Stille, das Vogelgezwitscher und die überraschenden Ausblicke genießen. Wie gut das geht, schrieb ich in meinem Post: „Sommerzeit ist Twitter Talk Zeit – Spaziergänge durch den Nymphenburger Schlosspark„.

Abschließend lädt die Schlosswirtschaft Schwaige zum kulinarischen Genuss ein – ich Schleckermaul. Es gibt sogar ein Ludwig II.-Menü.

Kalt liegt das Schloss Nymphenburg im Winter da und immer noch schön, egal zu welcher Jahreszeit!

In der Schwaige lässt sich gut schlemmen. So manche Mittagspause brachte ich hier zu. Schloss Nymphenburg.

Ein neues Versailles in Schleißheim

So plante es der Blaue Kurfürst einst: Die Schlossanlage in Schleißheim sollte Versailles übertrumpfen. Das Jagdschloss Lustheim, das Neue und Alte Schloss sollten zum gigantesken Prachtkomplex ausgebaut werden. Max Emanuel beabsichtigte den Herrschersitz der Wittelsbacher aus der Stadt hierher zu verlegen. Ein häres, unerfülltes Vorhaben. Was bleibt ist einer der ältesten überlieferten Barockgärten Deutschlands. Das Neue Schloss ist in jedem Fall einen Besuch wert. Das Interieur zelebriert die Heldentaten des Blauen Kurfürsten in den Türkenkriegen zu einer Zeit, als dieser politisch schon längst bedeutungslos war. Seine Nachfolger ließen die hochtrabenden Pläne für Schleißheim fallen, der Schlosskomplex geriet in Vergessenheit. Der neugestaltete Dokumentationsraum im Neuen Schloss vermittelt die Historie der Anlage kurzweilig.

Ich bin oft und sehr gerne hier. Die historischen Feste im Sommer lohnen. Sie sind nicht überlaufen. Liebhaber des stärkeren Gesöffs können im Neuen Schloss die hauseigenen Brände kaufen. Sie werden aus den Früchten der alten Obstbäume der Anlage gewonnen. „Handfestes“ gibt es dann im Biergarten am Schloss. Eine Maß, eine Breze mit Obatzda oder ein Hendl schmecken im Freien noch am besten. Wer dann noch nicht genug hat, der macht einen Abstecher zur Flugwerft Schleissheim des Deutschen Museums.

Ach, was liebe ich die Schlössertour – hier das Neue Schloss Schleißheim. Ich arbeitete an den Raumbeschriftungen sowie den Dokumentationsraum mit. Schleißheim ist mir besonders.

Das Neue Schloss Schleißheim von der Gartenseite aus betrachtet. Ein herrlicher Barockgarten, vor allem im Sommer.

Fazit Schlösser-Tour

Die Residenz München, die Schlossanlagen von Nymphenburg sowie Schleißheim garantieren einen wunderbaren, mehrtägigen Urlaub in und um München – eine fabelhafte Schlösser-Tour!

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